Finnland bereitet sich vor: Russische Truppen an der Grenze aktiv!

Finnland, Land - Inmitten wachsender Spannungen an der finnischen Grenze bereitet sich Finnland auf mögliche militärische Bedrohungen vor, während sich die Lage zwischen Russland und der NATO zunehmend anspannt. Am 22. Mai 2025 besuchte Bundeskanzler Friedrich Merz das Baltikum, wo er die Verteidigungsbereitschaft der NATO hervorhob. Die russische Militärinfrastruktur nahe der finnischen Grenze hat in den letzten Monaten zugenommen, was Finnland alarmiert. Neueste Berichte zeigen, dass Satellitenbilder neue Zeltreihen, Militärfahrzeuge und großzügige Bauarbeiten an Hangars für Kampfjets und einen Hubschrauberstützpunkt dokumentieren.
Der Generalmajor der finnischen Streitkräfte, Sami Nurmi, beobachtet die russischen Manöver „sehr genau“ und prognostiziert, dass Russland nach dem Ukraine-Krieg Truppen an der finnischen Grenze stationieren könnte. “Derzeit besteht für Finnland und die NATO keine unmittelbare militärische Bedrohung”, bestätigte Nurmi. Dennoch rechnet Finnland mit einer potenziellen Bedrohung innerhalb der nächsten fünf Jahre, da Russland seine Streitkräfte aufrüstet.
„In dieser Zeit könnte eine deutlich höhere Truppenstärke an unseren Grenzen erwartet werden“, so Brigadegeneral Pekka Turunen. Finnland hat bereits 35 Kilometer eines geplanten 200 Kilometer langen Grenzzauns zur Verbesserung der Sicherheit fertiggestellt, welcher mit Kameras und Sensoren ausgestattet wird.
Hybride Bedrohungen und Migration
Parallel zu diesen militärischen Vorbereitungen gibt es Berichte über eine mögliche hybride Kriegsführung Russlands in Form von Migrantenströmen. Das Institute for the Study of War sieht diese Taktik als Teil eines hybriden Krieges an, und finnische Behörden haben aufgrund eines Zustroms von etwa 300 Asylbewerbern seit September vier Kontrollpunkte an der südöstlichen Grenze zu Russland geschlossen. Diese Asylbewerber stammen überwiegend aus Krisengebieten wie dem Irak, Jemen, Somalia und Syrien.
Die finnische Regierung macht russische Grenzschutzbeamte dafür verantwortlich, Migranten zur finnischen Grenze zu eskortieren, und sieht Anzeichen für ausländische Unterstützung beim illegalen Grenzübertritt. Der Kreml wies diese Vorwürfe zurück und bezeichnete sie als unbegründet. Dennoch warnt der russische Vize-Außenminister Alexander Gruschko vor der Schließung weiterer Grenzübergänge. Dies alles geschieht vor dem Hintergrund, dass Finnland im April 2023 der NATO beigetreten ist, was in Moskau heftige Reaktionen auslöste.
Verstärkung der NATO-Präsenz
Angesichts dieser Entwicklungen fordert der litauische Präsident Gitanas Nauseda stärkere Maßnahmen der EU gegen Russland. Während des Besuchs von Kanzler Merz appellierte Nauseda an neue Sanktionen gegen Nord Stream 2, russische Banken und den Atomkonzern Rosatom. In dieser angespannten Lage betont Finnland die Notwendigkeit einer sachlichen und nüchternen Vorbereitung auf die potenziellen Bedrohungen, während die NATO weiterhin ihre militärischen und nicht-militärischen Mittel kombinieren möchte, um Länder wie Finnland zu stabilisieren.
In einer Zeit, in der der digitale Raum zunehmend als ein weiteres Kampffeld betrachtet wird, ist es unerlässlich, sich mit hybriden Bedrohungen auseinanderzusetzen. Dies wird auch auf dem bevorstehenden NATO-Gipfel in Warschau ein zentrales Thema sein, bei dem Strategien zur Bekämpfung solcher Bedrohungen im Fokus stehen werden, da NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg und andere hochrangige Politiker betonen, dass die Vorbereitung auf hybride Kriegsführung von entscheidender Bedeutung ist.
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Ort | Finnland, Land |
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