Putins Waffenstillstand: Taktisches Manöver oder echte Friedensgeste?
Rom, Italien - Wladimir Putin hat für den Zeitraum vom 8. bis 10. Mai einen dreitägigen Waffenstillstand im Ukraine-Krieg angekündigt und bezeichnet dies als „Geste des guten Willens“. Laut Kölner Stadt-Anzeiger stieß diese Ankündigung jedoch auf Skepsis, insbesondere von US-Präsident Donald Trump, der die Glaubwürdigkeit des Vorschlags hinterfragte. Ergänzend dazu wirft der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Putin vor, mit diesem Vorschlag lediglich eine ruhige Atmosphäre für die Siegesparade am 9. Mai schaffen zu wollen. Diese Parade feiert Russlands Sieg über Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg.
Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha hat eine sofortige und langfristige Feuerpause gefordert, die mindestens 30 Tage dauern sollte. In der Zwischenzeit lehnt Russland eine solche Vereinbarung ab und strebt weiterhin alle Kriegsziele an. Außenminister Sergej Lawrow hat betont, dass Russland die vollständige Kontrolle über die besetzten Gebiete beansprucht. Der Ex-Präsident Dmitri Medwedew forderte, dass die „Spezialoperation“ mit einem „Sieg“ enden müsse, eine Forderung, die in der Ukraine Alarm auslöst.
Manipulation und Militärstrategien
Selenskyj äußerte kürzlich, dass die ukrainische Armee weiterhin aktiv gegen russische Truppen vorgeht und dankte dem Sicherheitsdienst für die „Liquidierung“ hochrangiger russischer Militärs. Heidelberg24 berichtet, dass der ukrainische Generalstab innerhalb von 24 Stunden 1160 russische Soldaten als getötet oder verletzt meldete und die Ukraine in den letzten Tagen 166 Drohnenangriffe durch Russland verzeichnete, von denen 40 abgewehrt wurden.
In einer angespannten Lage spekulieren ukrainische Militärs über die Möglichkeit eigener Drohnenangriffe auf die Parade, während Garri Kasparow, ein Kritiker des Kremls, vermutet, dass der Waffenstillstand ein strategisches Manöver Putins ist, um mögliche Drohnenangriffe zu vermeiden. Der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanow, hat sich zu einer Kultfigur entwickelt, und es kursieren Gerüchte, dass er Paradebesuchern rät, „Ohrstöpsel mitzubringen“.
Widersprüchliche Friedensverhandlungen
Die Lage wird durch widersprüchliche Aussagen aus Moskau über die Bedingungen für Friedensverhandlungen kompliziert. Während Lawrow die Anerkennung der Annexionen fordert, offeriert Peskow Verhandlungen ohne Vorbedingungen. Trump hat angedeutet, dass Selenskyj möglicherweise bereit ist, Gebietsabtretungen an Russland in Betracht zu ziehen, jedoch wird auch internationaler Druck gefordert, um die Situation zu entschärfen. Trump und Selenskyj trafen sich in Rom vor der Beerdigung von Papst Franziskus und beschrieben das Gespräch als produktiv.
Trotz der Ankündigung des Waffenstillstands, die von vielen als taktisches Manöver wahrgenommen wird, ist die Situation weiterhin angespannt. Laut stern.de wurde der Waffenstillstand kurz nach der Ankündigung schon verletzt. Der Symbolwert einer solchen Pause wird als Möglichkeit gesehen, guten Willen zu zeigen, während gleichzeitig Angriffe auf zivile Infrastrukturen fortgesetzt werden. Der Konflikt nimmt somit weiter an Intensität zu, während beide Seiten um ihre strategischen Ziele ringen.
Details | |
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Vorfall | Waffenruhe |
Ort | Rom, Italien |
Verletzte | 1160 |
Quellen |