Trump zielt auf Fed-Chef Powell: Gefahr für die US-Wirtschaft?
Frankfurt am Main, Deutschland - Mit der Überlegung, Jerome Powell zu entlassen, wirft US-Präsident Donald Trump erneut Fragen zur Unabhängigkeit der Federal Reserve und ihrer Geldpolitik auf. Trump, der Powell 2017 nominierte, hat seine Unzufriedenheit über die Zinspolitik des Notenbankchefs lautstark geäußert. Kürzlich äußerte er, dass er nicht wisse, warum die Zinsen nicht niedriger seien, und kritisierte scharf, dass das Ende von Powells Amtszeit „nicht schnell genug kommen“ könne. Der Präsident schien konkrete Schritte zu unternehmen, indem er mit dem ehemaligen Fed-Gouverneur Kevin Warsh über eine mögliche Nachfolge Powells sprach, obwohl Warsh sich dafür aussprach, dass Powell bis Mai 2026 im Amt bleibt, wie t-online.de berichtet.
Bei einer Veranstaltung warnte Powell vor einem Anstieg der Inflation, insbesondere durch Zölle, und hob die Gefahr hervor, dass diese Maßnahmen das Wirtschaftswachstum negativ beeinflussen könnten. Diese Warnungen kommen zur richtigen Zeit, da Trump selbst für seine Handelspolitik kritisiert wird, die bereits zu Unsicherheiten und Turbulenzen an den Finanzmärkten geführt hat. Powell stellte zudem klar, dass ein US-Präsident ihn nicht ohne Weiteres entlassen kann und die Entscheidungen der Federal Reserve ausschließlich im besten Interesse der Amerikaner getroffen werden.
Politischer Druck und rechtliche Rahmenbedingungen
Die Federal Reserve betont, dass ihre Unabhängigkeit von politischem Druck gesetzlich verankert ist. Historisch gesehen gab es keinen Fall, in dem ein Fed-Vorsitzender von einem Präsidenten entlassen wurde, da die Federal Reserve Act Entlassungen nur „aus wichtigem Grund“ zulässt. Powell selbst hat klar gemacht, dass er nicht zurücktreten würde, auch nicht auf Druck von Trump, der in der vergangenen Woche auf seiner Plattform Truth Social forderte, Powell abzusetzen. Treasury Secretary Scott Bessent plant bereits, potenzielle Nachfolger für Powell zu interviewen, während der Oberste Gerichtshof einen Fall prüft, der die Befugnisse des Präsidenten zur Entlassung von Führungskräften unabhängiger Agenturen betrifft, so time.com.
Die wirtschaftliche Lage erfordert eine gewissenhafte Analyse der Zinspolitik. Unter Powells Leitung hat die Fed die Zinssätze während der COVID-19-Pandemie auf ein Rekordtief gesenkt und sie anschließend erhöht, um die Inflation zu bekämpfen. Diese Maßnahmen sind besonders relevant angesichts der jüngsten wirtschaftlichen Indikatoren, die auf einen sechsmonatigen Tiefstand der Inflation im März hinweisen. Dennoch bleibt die Unsicherheit in der globalen Wirtschaft unvermindert und belastet den Markt.
Globale Auswirkungen der Zinspolitik
Die Zinspolitik der Federal Reserve hat weitreichende Auswirkungen auf die Finanzmärkte und die Geldpolitik anderer Zentralbanken weltweit, darunter auch der Europäischen Zentralbank (EZB). Im Dezember 2024 senkte die EZB den Leitzins auf 3,00 % und weitere Zinssenkungen unter 2 % werden für 2025 erwartet. Solche Maßnahmen könnten sowohl den Euro schwächen als auch die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Exporte beeinflussen, während die FED vorsichtiger agiert und ihre aktuellen Zinssätze bei 4,25 % belässt, wie kettner-edelmetalle.de verdeutlicht.
Trotz der Herausforderungen bleibt die Rolle von Gold als sicherer Hafen in wirtschaftlich unsicheren Zeiten bestehen, besonders wenn die Zinssätze niedrig sind. Investoren sollten die Entwicklungen an den Märkten und die potenziellen Auswirkungen der geldpolitischen Entscheidungen genau beobachten. Die nächste Leitzinsentscheidung der Federal Reserve wird im Mai erwartet, wobei zurzeit keine Änderungen am Zinssatz prognostiziert werden.
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Frankfurt am Main, Deutschland |
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