USA erklären haitianische Gangs zu Terrororganisationen – Chaos in Haiti!

Die US-Regierung stuft zwei haitianische Gangs als Terrororganisationen ein und warnt vor regionaler Gewalt und Instabilität.
Die US-Regierung stuft zwei haitianische Gangs als Terrororganisationen ein und warnt vor regionaler Gewalt und Instabilität. (Symbolbild/NAG)

Port-au-Prince, Haiti - Die USA haben die Gangs Viv Ansanm und Gran Grif in Haiti offiziell als „ausländische Terrororganisationen“ eingestuft. Diese Entscheidung, die am 2. Mai 2025 bekannt gegeben wurde, folgt einem Trend unter der Präsidentschaft von Donald Trump, kriminelle Gruppen in Lateinamerika als Terroristen zu kennzeichnen. Außenminister Marco Rubio erklärte, dass die beiden Gangs gewaltsame Unruhen und Chaos in Haiti verbreiten und eine direkte Bedrohung für die nationalen Sicherheitsinteressen der USA darstellen. Bewaffnete Gruppen kontrollieren mittlerweile einen Großteil von Port-au-Prince, der Hauptstadt Haitis, und die Viv Ansanm-Koalition allein kontrolliert schätzungsweise 85 Prozent des Stadtgebiets.

Im Kontext dieser Eskalation warnen Kritiker, dass die Einstufung der Gangs als Terrororganisation die humanitäre Hilfe in Haiti erschweren könnte. Gangs erheben häufig Gebühren für die Bewegung innerhalb ihrer Kontrollgebiete, was durch die Terrorismusbezeichnung kriminalisiert werden könnte. Diese rechtlichen Risiken betreffen insbesondere Menschen, die in von Gangkriminalität betroffenen Gebieten leben. Banner über ein ernstes humanitäres Dilemma: Mehr als eine Million Menschen sind aufgrund der anhaltenden Gewalt intern vertrieben worden, während die UN schätzt, dass 5,7 Millionen Menschen in Haiti unterernährt sind.

Krisensituation in Haiti

Die Gewalt in Haiti hat in den letzten Jahren stark zugenommen, insbesondere nach dem Mord an Präsident Jovenel Moïse im Jahr 2021. Die Situation wird durch die Tatsache verschärft, dass Kenia eine internationale Sicherheitsmission leitet, um die lokale Polizei zu unterstützen. Diese Mission ist stark auf die Unterstützung der USA angewiesen, die unter Trump teilweise eingefroren wurde. Bislang hatte die internationale Gemeinschaft Schwierigkeiten, durchgreifende Erfolge zu erzielen, was die Lage in Haiti weiter instabil macht.

Die aktuelle Entscheidung des US-Standorts wurde auch im breiteren Kontext der Organisierten Kriminalität in Lateinamerika gesehen. Laut Michelle Muschett, Regionaldirektorin für Lateinamerika des UNDP, bedroht organisiertes Verbrechen den langfristigen sozialen und demokratischen Fortschritt in der Region. Die Zunahme von Gewaltverbrechen hat nicht nur Auswirkungen auf Haiti, sondern auch auf andere Länder der Karibik und Lateinamerika, die mit einem Anstieg krimineller Aktivitäten konfrontiert sind.

Herausforderungen in ganz Lateinamerika

Die Gründe für den Anstieg der organisierten Kriminalität sind vielfältig: Drogenhandel, schwache Institutionen, Misstrauen in die Demokratie und Korruption tragen zu diesem besorgniserregenden Trend bei. Berichten zufolge macht Lateinamerika und die Karibik 28,9 Prozent der globalen Gewaltverbrechen aus, obwohl sie nur 8,3 Prozent der Weltbevölkerung repräsentieren. Die wirtschaftlichen Folgen sind ebenfalls erheblich: Bis zu 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) der Region werden durch organisierte Kriminalität beeinträchtigt.

Experten warnen vor den weiteren Konsequenzen der militärischen und gewalttätigen Ansätze zur Bekämpfung dieser Bedrohung. Aggressive Maßnahmen könnten das Vertrauen in die Zusammenarbeit zwischen den USA und den betroffenen Ländern gefährden. Dennoch drängen einige Stimmen darauf, dass über 30 Prozent der nationalen Haushalte in die Verteidigung investiert werden sollten, um das organisierte Verbrechen effektiv einzudämmen. Diese komplexe Situation erfordert einen umfassenden Ansatz, um die Sicherheit und Stabilität in der Region zu gewährleisten.

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Ort Port-au-Prince, Haiti
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