Heidekreis-Klinikum: Fachabteilungen ziehen nach Walsrode!
Walsrode, Deutschland - Das Heidekreis-Klinikum plant eine umfassende Umstrukturierung, die die Verlagerung mehrerer Fachabteilungen von Soltau nach Walsrode umfasst. Nach Informationen von Kreiszeitung soll dieser Schritt die medizinische Versorgung optimieren und ist Teil eines neuen Medizin- und Sanierungskonzepts. Besonders relevant ist der bevorstehende Umzug der Kardiologie, der für das vierte Quartal 2025 vorgesehen ist. Hierfür wird eine Containeranlage mit Patientenzimmern sowie zwei Herzkatheterlaboren errichtet.
Zusätzlich ist die Verlagerung der Psychiatrischen Institutsambulanz (PIA) von Soltau nach Walsrode für das zweite Quartal 2025 geplant. Die Stroke Unit sowie die Neurologie sollen zum 1. Oktober 2025 nach Walsrode umziehen, während die zentrale Notaufnahme, die stationäre Radiologie und die Intensivmedizin voraussichtlich im Januar 2026 verlegt werden. Der Umzug der Unfallchirurgie und Orthopädie wurde bereits erfolgreich abgeschlossen.
Versorgung und Wartezeiten
Die Rettungsdienste des Landkreises transportieren Patienten mit stationärem Bedarf nach Walsrode. Interessanterweise bleibt die Tagesklinik in Soltau, trotz der Verlagerung der PIA, bestehen. Aktuelle Wartezeiten auf Therapieplätze zeigen deutlich die Unterschiede zwischen den Standorten: In Walsrode beträgt die Wartezeit etwa drei Monate, während sie in Soltau auf etwa vier Monate ansteigt. Noch gravierender ist die Situation im ambulanten Bereich, wo die Wartezeiten für psychotherapeutische Dienste oftmals bis zu einem Jahr betragen, während die Psychotherapiestation in Walsrode deutlich kürzere Wartezeiten von ein bis zwei Wochen bietet.
Um die medizinische Versorgung im Landkreis weiter zu verbessern, plant die Landkreisverwaltung zudem eine Optimierung des Rettungsdienstes, um flächendeckende Erreichbarkeit zu gewährleisten. So wird ein zusätzlicher Rettungswagen evaluiert und Niedersachsen wird ab dem 1. Juli 2025 Teil der Bereitschaftsdienstregion Elbe-Weser-Bereich, wo die Johanniter als Dienstleister fungieren.
Herausforderungen und Lösungen
Die Verlagerung von Abteilungen im Gesundheitswesen bringt nicht nur einen logistischen Aufwand mit sich, sondern erfordert auch eine durchdachte Planung. Laut Frey & Klein ist ein erfahrenes Umzugsmanagement von entscheidender Bedeutung, da solche Umzüge umfassend organisiert und koordiniert werden müssen. Es gilt, die Bedürfnisse pflegebedürftiger Menschen zu berücksichtigen, sodass wichtige Geräte und Medikamente während des Umzugs stets zugänglich sind.
Die Notwendigkeit für eine strukturierte Herangehensweise ergibt sich auch aus den Erkenntnissen über die Effizienzsteigerung in Kliniken durch datengestützte Analysen und optimierte Abläufe, wie in einem Artikel von HCM-Magazin beschrieben. Hierbei wird die Verbesserung elektiver OP-Prozesse und die Konstruktion effizienter Versorgungsstrukturen betont, was letztlich auch dazu beitragen könnte, die finanzielle Situation der Kliniken zu stabilisieren, die durch Verzögerungen in der Infrastruktur gefährdet sein könnte.
Landrat Jens Grote hebt die kontinuierliche Verbesserung der medizinischen Versorgung in der Region hervor. Durch die Zusammenlegung der Fachabteilungen sollen nicht nur Doppeldienste reduziert, sondern auch die Dienstplanung für Mitarbeitende gesichert werden. Diese Veränderungen könnten dazu führen, dass der Defizitausgleich des Landkreises für das Heidekreis-Klinikum auf bis zu 14,8 Millionen Euro gesenkt wird.
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Walsrode, Deutschland |
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