Mindestlohn-Streit: Kommission soll 2026 auf 15 Euro entscheiden!

Rosenheim, Deutschland - In der aktuellen Diskussion um den Mindestlohn in Deutschland fordert der SPD-Chef Lars Klingbeil eine Erhöhung auf 15 Euro pro Stunde ab dem Jahr 2026. Dieser Schritt kommt inmitten eines politischen Streits zwischen der SPD und der Union über die Themen Mindestlohn und Steuererhöhungen. [rosenheim24] berichtet, dass die Mindestlohnkommission, die aus Vertretern von Arbeitgebern und Gewerkschaften sowie zwei wissenschaftlichen Beratern besteht, künftig alle zwei Jahre über die Höhe des Mindestlohns entscheiden wird.

Der Mindestlohn in Deutschland stieg am 1. Januar 2025 bereits auf 12,82 Euro pro Stunde, was einem monatlichen Bruttoeinkommen von 2.161 Euro bei Vollzeitbeschäftigung entspricht. Dies stellt im ersten Halbjahr 2025 etwa 58 % des Brutto-Medianverdienstes für vollzeitbeschäftigte Arbeitnehmer dar. Der aktuelle Mindestlohn in Deutschland ist damit der vierthöchste in der Europäischen Union, wo die Spanne der Mindestlöhne Anfang 2025 von 551 Euro bis 2.638 Euro variiert.

Aktuelle Mindestlohndebatte

Die Mindestlohnkommission wird sich künftig an einer neuen Geschäftsordnung orientieren, die interne Streitigkeiten vermeiden soll und EU-Richtlinien berücksichtigen wird. Diese sehen vor, dass der Mindestlohn mindestens 60 % des mittleren Einkommens erreichen muss. Aktuelle Berechnungen der Hans-Böckler-Stiftung kommen zu dem Ergebnis, dass der Mindestlohn für 2026 zwischen 14,88 Euro und 15,02 Euro liegen könnte. Das mittlere Einkommen in Deutschland betrug im Jahr 2022 52.159 Euro.

Allerdings warnen Wirtschaftsvertreter vor möglichen negativen Folgen einer Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro. Insbesondere wird befürchtet, dass dies zu steigender Arbeitslosigkeit und Insolvenzen führen könnte. Arbeitgeberverbände betonen, dass viele Mittelständler die damit verbundenen Lohnsteigerungen nicht bewältigen können.

EU-weite Mindestlohnvergleiche

Die Mindestlohnhöhe in Deutschland und anderen EU-Mitgliedstaaten spiegelt nicht nur die wirtschaftliche Leistungskraft wider, sondern auch die Lebenshaltungskosten. Während der Mindestlohn in Deutschland im ersten Halbjahr 2025 bereits auf 12,82 Euro pro Stunde angestiegen ist, liegen viele osteuropäische Staaten noch deutlich darunter. So haben beispielsweise Länder wie Bulgarien mit 551 Euro oder Ungarn mit 707 Euro wesentlich niedrigere Mindestlöhne.

Die größten Steigerungen im Vergleich zum Vorjahr wurden in Rumänien mit 23 % verzeichnet, gefolgt von Kroatien und Bulgarien mit jeweils rund 15 %. Währenddessen bleibt die Spanne zwischen den verschiedenen EU-Mitgliedstaaten, trotz der Aufholbewegung osteuropäischer Staaten, deutlich ausgeprägt. EU-weite Bestrebungen zielen darauf ab, nationale Mindestlöhne auf mindestens 60 % des jeweiligen Bruttomedianverdienstes anzuheben.

Mit der aktuellen Debatte um die Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro steht der Fokus nicht nur auf der Löhne selbst, sondern auch über die zugrunde liegenden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die diese Entscheidungen beeinflussen.

Details
Vorfall Gesetzgebung
Ort Rosenheim, Deutschland
Quellen