Asiatische Hornissen greifen an: Neue Bedrohung für Schleswig-Holstein!

Asiatische Hornisse breitet sich in Deutschland aus: Experten warnen vor Gefahren für Biodiversität und Imkerei.

Asiatische Hornisse breitet sich in Deutschland aus: Experten warnen vor Gefahren für Biodiversität und Imkerei.
Asiatische Hornisse breitet sich in Deutschland aus: Experten warnen vor Gefahren für Biodiversität und Imkerei.

Asiatische Hornissen greifen an: Neue Bedrohung für Schleswig-Holstein!

In den letzten Wochen haben die asiatischen Hornissen in Schleswig-Holstein ein erhöhtes Aufsehen erregt. Meldungen aus Lübeck und Tielen (Kreis Schleswig-Flensburg) bestätigen, dass diese invasiven Tiere, die 2004 über Warentransporte aus Südasien nach Frankreich eingeschleppt wurden, sich weiter in Deutschland ausbreiten. Rainer Borcherding, Insektenkundler beim BUND, und Carsten Pusch vom NABU informieren, dass diese Art, die kleiner und dunkler als die heimische Hornisse ist, in den letzten Jahren bis nach Nordrhein-Westfalen vorgedrungen ist. Dort gibt es mittlerweile Hunderte von Sichtungen, was angesichts der Klimakrise, die die Ausbreitung der Art fördert, kaum überrascht. Merkur berichtet, dass ein Mindestschutz für die Bienenstöcke von Imkern empfohlen wird.

Was genau macht die asiatische Hornisse so gefährlich? Diese Hornissenart jagt nicht nur Insekten, sondern insbesondere auch Honigbienen. Ihre Präsenz könnte das ohnehin fragile Bestäubersystem bedrohen. In Frankreich konnten bereits negative Auswirkungen der Hornisse auf die Bestäubung von Efeublüten nachgewiesen werden. Laut Dr. Manfred Verhaagh, einem Entomologen am Naturkundemuseum Karlsruhe, gibt es kaum natürliche Feinde der asiatischen Hornisse, weshalb sie sich ungehindert vermehren kann. ZDF hebt hervor, dass die asiatische Hornisse mittlerweile in vielen Bundesländern verbreitet ist, während der Südwesten Deutschlands bereits 2014 die ersten Sichtungen aufwies.

Risiko für die Biodiversität

Die Konkurrenz um Nahrungsressourcen, die die asiatische Hornisse mit heimischen Arten führt, wird immer intensiver. Imker sind besonders betroffen, da die Hornisse nicht nur die Honigbienen angreift, sondern auch andere Bestäuber, die für das Ökosystem unverzichtbar sind. In einer neuen Studie wurden 1.449 verschiedene Insektenarten in den Mägen der Hornissenbrut nachgewiesen. Diese Zielauswahl trifft vor allem Bestäuberarten wie Hummeln und Wildbienen. Deutscher Imkerbund warnt vor den langfristigen Auswirkungen, die diese Räuber auf unsere Umwelt haben könnten.

Die EU hat die asiatische Hornisse bereits 2018 als invasive Art eingestuft, was Bekämpfungsmaßnahmen nach sich zieht. Aber nicht jeder ist mit den Plänen einverstanden. Deutsche Umweltbehörden denken darüber nach, die Maßnahmen nur bei akuter Gefährdung der Biodiversität zu aktivieren, was auf starken Protest des Deutschen Imkerbunds und des NABU stößt. Diese Verbände fordern, dass die Bekämpfung der Hornisse unvermindert fortgeführt wird und nicht auf Privatpersonen abgewälzt wird. Sie betonen, dass die Verantwortung bei den Umweltbehörden bleiben sollte und nicht auf andere Stellen aufgeteilt werden darf.

Praktische Tipps für Betroffene

Es gibt zahlreiche Hinweise, wie man sicher mit der Situation umgehen kann. Imker wird empfohlen, ihre Bienenstöcke mit kleinmaschigen Gitterstäben zu schützen. Bei Sichtungen der Hornissen ist es ratsam, die Nester den unteren Naturschutzbehörden zu melden, idealerweise mit einem Foto. Nester selbst zu entfernen, wird vehement abgeraten, da dies nicht nur riskant ist, sondern auch die Aggressivität der Hornissen auslösen kann. Häufig befinden sich Nester an geschützten Orten wie Schuppen oder Rollladenkästen, und im Hochsommer ziehen die Hornissen in Baumwipfel um. Die richtige Vorgehensweise ist also ausschlaggebend, wenn man nicht das Pech haben möchte, in die Nähe eines Nests zu geraten.

Die Zeit drängt, denn die asiatische Hornisse ist nicht nur ein Problem für die Imkerei, sondern stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Biodiversität in Deutschland dar. Es liegt nun an den Behörden, angemessene Maßnahmen zu ergreifen, um die Verbreitung zu minimieren und die heimische Flora und Fauna zu schützen.