Flexiprime in Rinteln: Traditionsfirma muss Insolvenz anmelden!
Rinteln, Niedersachsen, Deutschland - Flexiprime, ein Verpackungshersteller aus Rinteln, Niedersachsen, hat am 18. April 2025 Insolvenz angemeldet. Dies wurde von Rechtsanwalt Martin Schmidt, dem vorläufigen Insolvenzverwalter, bestätigt. Das Unternehmen, das Verpackungen aus Kunststoff und Papier für die Lebensmittelindustrie produziert, kämpfte in den letzten Monaten mit erheblichen finanziellen Schwierigkeiten, besonders nach dem Verlust eines wichtigen Großkunden. Berichten zufolge könnte dieser Großkunde ein international aktiver Schokoladen-Großhändler aus der Schweiz sein, was den Druck auf die finanziellen Ressourcen von Flexiprime zusätzlich erhöhte.
Die Mitarbeiterzahl von Flexiprime beträgt über 80, und viele von ihnen befinden sich bereits seit einiger Zeit in Kurzarbeit. Glücklicherweise sind die Gehälter der Beschäftigten bis Anfang Juli durch Insolvenzgeld, das von der Agentur für Arbeit bereitgestellt wird, gesichert. Der Betrieb in Rinteln soll zunächst weiterlaufen, und eine Betriebsversammlung zur Information der Mitarbeiter ist für Dienstag nach Ostern angesetzt.
Der Insolvenzprozess
Martin Schmidt steht vor der Aufgabe, ein Insolvenzgutachten für das Gericht in Bückeburg zu erstellen, das dann über die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens entscheidet. Es wird auch daran gearbeitet, potenzielle Investoren zu finden, die möglicherweise Interesse an der Übernahme des Standorts zeigen könnten. Schmidt sieht Chancen für einen positiven Ausgang nach der Insolvenz, trotz der schwierigen Umstände.
Historisch betrachtet hat Flexiprime eine lange Tradition, da das Unternehmen bereits 1861 gegründet wurde und früher Teil des australischen Amcor-Konzerns war. Die aktuellen Entwicklungen sind Teil eines larger Trends in Deutschland, wo 2024 insgesamt 21.812 Unternehmen Insolvenz anmeldeten. Dies stellt einen Anstieg von 22,4 % im Vergleich zum Vorjahr dar, was teilweise auf die wirtschaftlichen Krisen der letzten Jahre zurückzuführen ist, die viele Unternehmen schwer getroffen haben.
Die aktuelle Situation der Unternehmensinsolvenzen
Im Kontext der allgemeinen Wirtschaftslage zeigt sich, dass besonders Unternehmen, die mindestens drei bis acht Jahre am Markt sind, stark betroffen sind. Für 2024 wurde festgestellt, dass die Anzahl der Insolvenzen je 1.000 Bestandsunternehmen auf 7 gestiegen ist. Tatsächlich haben über 23.000 ehemals Selbstständige einen Insolvenzantrag gestellt aufgrund von Schulden aus früherer selbstständiger Tätigkeit.
Es ist wichtig zu beachten, dass trotz dieser steigenden Zahlen Insolvenzen immer noch eine relativ seltene Form der Unternehmensschließung darstellen. Insgesamt wurden im Jahr 2024 rund 270.000 gewerbliche Unternehmen sowie schätzungsweise 90.000 freiberufliche Tätigkeiten eingestellt. Wenn alle Insolvenzen zu Unternehmensliquidationen führen würden, würden rund 6 % aller Unternehmensschließungen auf einen Insolvenzantrag zurückgehen, was den Gesamtanteil bei Berücksichtigung der Insolvenzverfahren von ehemals Selbstständigen sogar verdoppeln könnte.
Für weitere Informationen über die offiziellen Bekanntmachungen der Insolvenzgerichte in Deutschland können Interessierte die Seite Insolvenzbekanntmachungen besuchen, die auch über wichtige solche Angelegenheiten informiert.
Die Entwicklungen rund um Flexiprime und die steigenden Insolvenzzahlen zeigen die Herausforderungen, vor denen viele Unternehmen in der gegenwärtigen wirtschaftlichen Situation stehen. Es bleibt abzuwarten, ob Flexiprime unter der vorläufigen Insolvenzverwaltung wieder auf die Beine kommen kann und ob neue Investoren das Unternehmen unterstützen werden.
Details | |
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Vorfall | Insolvenz |
Ursache | finanzielle Schwierigkeiten |
Ort | Rinteln, Niedersachsen, Deutschland |
Quellen |