Nach einem Monat: Entlaufener Nandu Longbottom wieder gefangen!

Nandu "Longbottom" kehrte nach einem Monat in Wolfenbüttel zurück. Die Suche erfolgte mit Unterstützung der Anwohner.
Nandu "Longbottom" kehrte nach einem Monat in Wolfenbüttel zurück. Die Suche erfolgte mit Unterstützung der Anwohner. (Symbolbild/NAGW)

Nach einem Monat: Entlaufener Nandu Longbottom wieder gefangen!

Heiningen, Niedersachsen, Deutschland - Eine aufregende Woche für die Tierwelt in Niedersachsen: Der entlaufene Nandu „Longbottom“ ist nach einem Monat Abwesenheit endlich wieder in seinem Gehege. Am Dienstag wurde der Vogel von seiner Besitzerin im Bereich Heiningen im Landkreis Wolfenbüttel entdeckt. Der Nandu war Mitte Mai aus seinem Privatgehege entkommen, und obwohl die Gründe unklar sind, hielt die Suche nach ihm die Anwohner in Atem.

Die Rückführung von Longbottom zeigte sich als Gemeinschaftsprojekt, bei dem die Unterstützung von Mitarbeitenden der Straßenmeisterei sowie hilfsbereiter Nachbarn gefragt war. Bevor der Nandu schließlich gefunden wurde, wurde die Suche unter anderem durch den Einsatz von Drohnen und aktiver Mithilfe von Jägern aus der Umgebung erschwert. In den letzten Tagen gab es immer wieder Sichtungen des Nandus, zuletzt wurde er auf einem Weizenfeld gesichtet. Trotzdem blieb er über Wochen hinweg verschwunden, was die Besorgnis in der Bevölkerung und die Warnungen der Polizei verstärkte. Die Anwohner wurden gebeten, sich dem Nandu nicht zu nähern, da er, wie seine Artgenossen, durchaus wehrhaft sein kann (NDR).

Die Herausforderungen der Nandauswilderung

Eine besondere Herausforderung bei der Suche war das Anpassungsvermögen des Nandus. Diese großen Laufvögel, die verwandt sind mit Straußen und Emus, haben keine Flugfähigkeit und können dennoch Geschwindigkeiten von bis zu 60 km/h erreichen (Stern). Die flugunfähigen Vögel sind in Deutschland auf dem Vormarsch, und seit 2017 laufen Anstrengungen zur Kontrolle ihrer Population. Oft sorgen sie dafür, dass landwirtschaftliche Flächen, insbesondere Raps, erheblich geschädigt werden.‘

Inzwischen gilt der Nandu als eine neue Vogelart in Deutschland. Trotz aller Bemühungen zur Populationserhaltung – wie das Bohren von Löchern in Nandu-Eier, um die Geburtenrate zu regulieren – scheinen sich die Nandus gut an ihre Umgebung anzupassen und sind hier vorerst nicht in Gefahr (National Geographic). Der Plan sieht vor, einen stabilen Bestand von etwa 50 erwachsenen Nandus zu halten, und klimatische Faktoren scheinen ihren Bestand nicht ernsthaft zu gefährden.

Die Rückkehr von Longbottom ist also nicht nur für seine Besitzerin Grund zur Freude, sondern unterstreicht auch die Herausforderungen, die mit der Integration wildlebender Tiere in deutsche Lebensräume verbunden sind. Die Freude über die gelungene Rückführung wird durch die anhaltende Sorge um die Nandu-Population und ihre Auswirkungen auf die Landwirtschaft jedoch gedämpft. Hier bleibt zu hoffen, dass in Zukunft ein erträglicher Umgang mit diesen interessanten Vögeln gefunden wird.

Details
OrtHeiningen, Niedersachsen, Deutschland
Quellen