Revolutionäre CO2-Filterung: Zementindustrie geht den grünen Weg!

Beckum, Deutschland - Die Zementindustrie steht vor einer entscheidenden Herausforderung im Bereich des Klimaschutzes. Laut einem Bericht von der TU Berlin ist sie für etwa 8% der globalen industriellen CO2-Emissionen verantwortlich. Eine neue Technik zur CO2-Abscheidung wird derzeit gemeinsam von der TU Berlin, thyssenkrupp Uhde GmbH und Holcim erforscht, um die Emissionen effizient zu reduzieren. Diese Forschung ist besonders relevant, da die Zementproduktion durch das Brennen von Kalkstein große Mengen CO2 freisetzt.
Die innovative Methode basiert auf der Aminwäsche, einer chemischen Absorption, die in einer rotierenden Trommel stattfindet. Die Abgase werden in diese Trommel geleitet, wo sie mit einer speziellen Aminlösung in Kontakt kommen, die das CO2 bindet. Durch den Einsatz von rotierenden Packungselementen aus Metallschaum wird eine große Oberfläche auf kleinem Raum geschaffen, was die Durchmischung von Gas und Waschmittel intensiviert. Dadurch kann eine schnellere CO2-Filterung mit einem geringeren Energieeinsatz erreicht werden.
Effizienz und Anpassungsfähigkeit der Technologie
Ein weiterer Vorteil der neuen Technologie ist ihre Flexibilität. Die Drehzahl der Apparate kann an unterschiedliche Produktionsbedingungen angepasst werden, was sie besonders effizient macht. Diese Variante der CO2-Abscheidung ermöglicht es den Betreibern, die Absorptionsergebnisse zu maximieren. Zudem erhöhen konzentrierte Waschlösungen die CO2-Absorptionskapazität pro Liter Waschmittel, was die Effizienz weiter steigert.
Momentan wird das Verfahren in einer Pilotanlage im Holcim-Zementwerk in Beckum getestet. Diese Anlage hat das Potenzial, mehr als 90% des Kohlendioxids aus den Abgasen zu waschen. Das TU-Team arbeitet an mathematischen Modellen, die eine Skalierung der Technologie auf den industriellen Maßstab ermöglichen sollen. Ziel ist es, diese Technologie zukünftig Standard in der Zementindustrie zu machen.
Kooperation zwischen Wissenschaft und Industrie
Das Projekt verdeutlicht auch die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und Unternehmen. Studierende und Promovierende der TU Berlin arbeiten eng mit Fachleuten von thyssenkrupp Uhde und Holcim zusammen und tragen aktiv zur Entwicklung dieser wegweisenden Technologie bei. Angesichts der Tatsache, dass Carbon-Capture-Projekte mehrere hundert Millionen Euro kosten können, ist die Zuverlässigkeit der Technologie im realen Betrieb von entscheidender Bedeutung.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Entwicklungen in der Zementindustrie wegweisend für den Klimaschutz sein könnten. Diese Techniken sind nicht nur notwendig, um die Emissionen zu reduzieren, sondern sie zeigen auch, wie Innovation und Forschung genutzt werden können, um nachhaltige Lösungen für drängende Umweltprobleme zu finden. Weitere Informationen zur Zementindustrie und den Herausforderungen im Bereich Klimaschutz sind auf der Seite des Umweltbundesamtes verfügbar.
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Ort | Beckum, Deutschland |
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