Bochums Schlegelturm: Neues Stadtmuseum und Aussichtspunkt in Sicht!
Bochum, Deutschland - Der Schlegelturm in Bochum, ein markantes Wahrzeichen der Stadt, soll einer neuen Nutzung zugeführt werden. Die Wählergruppe „Die Stadtgestalter“ hat einen Vorschlag unterbreitet, den 34 Meter hohen Turm in eine moderne Touristenattraktion umzuwandeln. Geplant ist eine Transformation des Schlegelturms in ein Stadtmuseum, das auf acht Etagen verschiedene Epochen der Bochumer Stadtgeschichte thematisieren soll, von der Urzeit bis in die Zukunft. Ergänzend zur Ausstellung sind eine Aussichtsplattform und ein Café vorgesehen, die für die Öffentlichkeit zugänglich sein sollen, auch ohne ein Museumsticket. Das benachbarte Sudhaus könnte zudem als Ort für Sonderausstellungen und einen kleinen Museumsshop dienen. Der Schlegelturm liegt unmittelbar am Rathaus und neben dem im Bau befindlichen Haus des Wissens, was seine Attraktivität zu steigern verspricht. Laut Ruhr24 plant die Stadt Bochum für den denkmalgeschützten Turm eine Sanierung im Wert von etwa 6,9 Millionen Euro, die eine moderne Fassade sowie einen neuen Turmkopf umfassen soll.
Die Stadt Bochum erwarb 2021 zusammen mit dem Sudhaus das stark baufällige Malzsilo-Hochhaus. Die geschätzten Sanierungskosten belaufen sich mittlerweile auf bis zu 8 Millionen Euro, deutlich höher als die anfänglichen Schätzungen von 4,6 Millionen Euro. Die Stadtverwaltung hat allerdings noch keine konkreten Pläne zur zukünftigen Nutzung des Turms veröffentlicht. Nachdem die obersten Etagen zunächst leer bleiben sollen, will man in weiteren Workshops Ideen zur Nutzung sammeln. Der Vorschlag sieht auch vor, das Stadtarchiv, aktuell im Aral-Haus untergebracht, in das neue Museum zu integrieren. Das Aral-Haus gilt jedoch als zu teuer für eine langfristige Nutzung.
Die geplante Dauerausstellung
Die Dauerausstellung im Schlegelturm wird als immersive Erfahrung konzipiert und soll sich thematisch über die verschiedenen Stockwerke erstrecken. Jedes Etagenkonzept widmet sich einem spezifischen Thema, das die Entwicklung der Stadt widerspiegelt:
- 8. Stock: Entwicklung von Klima und Pflanzenwelt
- 7. Stock: Vorindustrielles Bochum
- 6. Stock: Industrialisierung bis Ende des 2. Weltkriegs
- 5. Stock: Wiederaufbau der Stadt
- 4. Stock: Verkehr im Laufe der Zeit
- 3. Stock: Menschen der Stadt
- 2. Stock: Politik in der Stadt
- 1. Stock: Blick in die Zukunft
Jede Präsentation in der Dauerausstellung könnte bis zu zehn Minuten in Anspruch nehmen. Ein zusätzliches Highlight sind die sogenannten Schlegel-Katakomben, die für eine Ausstellung über die Schlegelbrauerei genutzt werden könnten.
Strategische Bedeutung der Innenstadt
Die geplante Umgestaltung des Schlegelturms fügt sich in die breitere Vision zur Entwicklung der Bochumer Innenstadt ein. Diese sieht vor, den ständigen Wandel der Innenstädte aktiv zu gestalten und auf technischen, ökonomischen und sozialen Wandel zu reagieren. Die „Bochum 2030 Vision Innenstadt“, die 2017 vorgestellt wurde, bietet Perspektiven für die zukünftige Entwicklung. Das integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) zielt darauf ab, die Innenstadt attraktiv zu gestalten und Fördermittel von Bund, Land und EU einzuwerben. Eine lebendige und ansprechende Innenstadt ist essenziell für die Identifikation der Bürger mit ihrer Stadt und die Lebensqualität insgesamt. In diesem Kontext ist die Schaffung eines Stadtmuseums eine vielversprechende Initiative, die potenziell auch wirtschaftliche Vorteile mit sich bringt, indem die teure Mietunterbringung des Stadtarchivs vermieden werden kann. Weitere Informationen über die Stadterneuerung in Bochum bietet die Stadt unter bochum.de.
Details | |
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Ort | Bochum, Deutschland |
Schaden in € | 6.900.000 |
Quellen |