VfL Bochum setzt auf mentale Gesundheit: Neueste Kooperation für Talente!
Bochum, Deutschland - Das Forschungs- und Behandlungszentrum für psychische Gesundheit (FBZ) kooperiert mit dem VfL Bochum, um die mentale Gesundheit von Athleten in den Fokus zu rücken. Diese Partnerschaft zielt darauf ab, die Bedeutung der frühzeitigen Beachtung seelischer Belange in der Talentförderung zu stärken. Dr. Karen Krause, geschäftsführende Leiterin der Psychotherapie-Ambulanz für Kinder und Jugendliche am FBZ, hebt hervor, wie wichtig es ist, Vorurteile gegenüber psychischen Erkrankungen abzubauen und Wissen darüber zu vermitteln.
Bereits jetzt integriert der VfL Bochum Ansätze zur Förderung der mentalen Gesundheit in seine Talentförderung. Durch die Zusammenarbeit mit dem FBZ sollen bestehende Maßnahmen erweitert und neue Initiativen wie Workshops und Informationsveranstaltungen für Mitarbeitende, Spielerinnen und Spieler sowie deren Eltern eingeführt werden. Die Veranstaltungen sollen den Teilnehmenden helfen, ein besseres Verständnis für psychische Erkrankungen zu entwickeln.
Psychische Gesundheit im Sport
Die Frage der mentalen Gesundheit hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen, besonders im Spitzensport. Der Umgang mit psychischen Problemen von Athleten ist jedoch oft noch unzureichend. Eine Analyse zeigt, dass die internationale und deutsche Sportmedizin der mentalen Gesundheit zu wenig Beachtung schenkt. Ältere Vorurteile und falsche Annahmen prägen weiterhin das Bild, was es für die Sportler schwierig macht, Hilfe zu suchen.
Die IOC-Kommission für mentale und physische Gesundheit hat eine Vielzahl von Stressoren identifiziert, die Athleten gefährden können. Diese reichen von verletzungsbedingten Ausfällen bis hin zu Existenzängsten bei Karrieren, die zu Ende gehen. Stressoren, die von Sportlern als belastend empfunden werden, können die gesamte Identität eines Athleten in Frage stellen.
Krise der mentalen Gesundheit
In der COVID-19-Pandemie berichteten Athleten über mangelnde Unterstützung und massive mentale Schwierigkeiten, illustriert durch die Verschiebung der Olympischen Spiele 2020. Nur 18% der Athleten suchten professionelle Hilfe während dieser kritischen Zeit. Dies verdeutlicht das Tabu, das oft mit psychischen Erkrankungen verbunden ist. Sportler werden häufig stigmatisiert, wenn sie über ihre Probleme sprechen.
Beispiele wie die Judo-Weltmeisterin Anna-Maria Wagner zeigen, wie wichtig es ist, Unterstützung zu suchen. Sie betont, dass eine frühzeitige Unterstützung von Sportpsychologen entscheidend sein kann, um Athleten durch schwere Zeiten zu helfen und ihre Leistung nicht zu beeinträchtigen. Die Sportpsychologie sollte dazu dienen, die Persönlichkeitsentwicklung von Athleten positiv zu beeinflussen und psychische Erkrankungen frühzeitig zu erkennen.
Dr. Christina Reinhardt, Kanzlerin der Ruhr-Universität Bochum und Präsidiumsmitglied des VfL, begrüßt die Kooperation mit dem FBZ und die Expertise, die damit einhergeht. Bochum, als Standort des Deutschen Zentrums für Psychische Gesundheit (DZPG), hat somit die Möglichkeit, den Ansatz des VfL bundesweit zu verbreiten und die mentale Gesundheit im Sport umfassend zu fördern.
Der VfL Bochum und das FBZ gehen einen innovativen und notwendigen Schritt, um das Bewusstsein für mentale Gesundheit im Sport zu schärfen, was letztlich nicht nur das Wohl der Athleten schützt, sondern auch deren Leistungsfähigkeit steigert.
Details | |
---|---|
Vorfall | Sonstiges |
Ort | Bochum, Deutschland |
Quellen |