Kritik am ESC: Manipulation der Zuschauerabstimmung im Fokus!

Basel, Schweiz - Der Eurovision Song Contest (ESC) 2023 hat nach seiner Durchführung in Basel, Schweiz, große Diskussionen ausgelöst. Mehrere nationale Sender, darunter die spanische Anstalt RTVE und der belgische Sender VRT, haben ihre Bedenken über die Punktvergabe geäußert und beschwert sich über mögliche Unregelmäßigkeiten im Abstimmungssystem. Die Europäische Rundfunkunion (EBU) nimmt diese Vorwürfe ernst und plant, den Dialog mit den teilnehmenden Sendern zu suchen, um die Fairness des Votings zu überprüfen. Dies berichtet Südkurier.
Unter den Vorwürfen steht insbesondere der israelische Beitrag von Yuval Raphael, einem Überlebenden der Hamas-Angriffe vom 7. Oktober 2023, der mit dem Song „New Day Will Rise“ antrat. Raphael erzielte 60 Punkte von den Fachjurys, landete jedoch auf Platz 15, während er im Publikumsvotum beeindruckende 297 Punkte erhielt und damit den zweiten Platz erreichte. Diese Diskrepanz zwischen Jury- und Publikumsbewertungen hat Fragen zur Fairness des Abstimmungssystems aufgeworfen.
Unstimmigkeiten im Abstimmungssystem
Die Complaints der RTVE und VRT betonen, dass beide Sender Israel im Jury-Voting null Punkte gaben, während das Publikum maximal 12 Punkte vergab. Diese Kluft wirft den Verdacht auf mögliche Manipulationen im Abstimmungssystem auf, das es den Zuschauern erlaubt, bis zu 20 Stimmen abzugeben. Eine Untersuchung wurde auch von der flämischen Abgeordneten Katia Segers gefordert, die behauptet, das Voting-System fördere solche Manipulationen. Der israelische American Council unterstützte Raphael über Social Media, was zusätzlich die Diskussion über Einflussnahme und internationale Sympathien anheizte. Independent dokumentiert die Vorwürfe und die Motheraktion, die während des Wettbewerbs stattfand, bei der ein Crew-Mitglied mit Farbe getroffen wurde.
Die EBU hat betont, dass das Abstimmungssystem umfassend überprüft und als korrekt bestätigt wurde. Director Martin Green wies auf die fortschrittliche Natur der Abstimmungsoperationen hin und unterstrich die Rolle eines unabhängigen Compliance-Monitors, der die Ergebnisse überprüft. Die EBU erachtet den ESC offiziell als unpolitische Veranstaltung, lässt allerdings kulturelle Nähe und Sympathien der Zuschauer in den Ergebnissen zu, was die Abgrenzung zwischen Politik und Veranstaltung erschwert.
Kulturelle und politische Einflüsse
Spanien wurde von Premierminister Pedro Sánchez kritisiert, der einen Ausschluss Israels aus zukünftigen ESCs forderte und damit auf die militärischen Konflikte in Gaza verwies. Diese politische Dimension könnte das Abstimmungsverhalten der Zuschauer beeinflusst haben, was in der Vergangenheit schon mehrfach in anderen Wettbewerben beobachtet wurde, wie völkerrechtliche und kulturelle Prägungen spielen oft eine Rolle bei der Punktevergabe.
Das aktuelle Abstimmungssystem beinhaltet sowohl eine Jury- als auch eine Publikumswertung, wobei jedes Land zwei Sätze von Punkten vergibt, basierend auf den zehn Lieblingssongs. Dieses System wurde 2023 im ESC implementiert und sorgt für eine Komplexität, die zu den aktuellen Diskussionen führt. Der erste Null-Punkte-Eintrag war 1962, seit 2016 wird ein Null-Punkte-Ergebnis bekannt gegeben. Die Fragen zur Fairness der Abstimmung werden anhaltend diskutiert, besonders in Anbetracht der Möglichkeit regionaler Blockabstimmungen, die in der Vergangenheit häufiger vorkamen.Wikipedia erläutert die Veränderungen im Abstimmungssystem und die Entwicklung des Televotings über die Jahre.
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Ort | Basel, Schweiz |
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