Netanjahu kündigt neue Offensive an: Geiseln, Hungersnot und Fluchtgefahr!

Gazastreifen, Palästina - Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg sind nach wie vor im Gange. Unterstützung erhalten diese Gespräche von den USA, die in Katar stattfinden. Nun kündigte Israels Premierminister Benjamin Netanjahu eine neue Offensive gegen die Hamas im Gazastreifen an. Er betonte, dass die Zerstörung der Hamas und die Befreiung der Geiseln miteinander verbunden sind. Aktuell hat die israelische Armee bereits mit der Mobilisierung von Zehntausenden Reservisten begonnen.

Es wird spekuliert, ob der Besuch von US-Präsident Donald Trump in der Golfregion vor einer möglichen Offensive abgewartet wird. Netanjahu erklärte, dass der Krieg möglicherweise nur durch eine zeitlich begrenzte Waffenruhe beendet werden könnte und schätzte, dass mehr als die Hälfte der rund zwei Millionen Palästinenser im Gazastreifen fliehen möchte, wenn sich die Gelegenheit dazu bietet. Diese Ängste der Palästinenser erinnern an Krisen aus den Jahren 1948 und 1967.

Aktuelle Kämpfe und humanitäre Lage

Ein Team israelischer Unterhändler ist zurzeit in Doha, Katar, um an den Verhandlungen teilzunehmen, während es zeitgleich zu einem israelischen Angriff auf eine Klinik im Gazastreifen kam. Dabei wurden mindestens drei Menschen getötet, unter ihnen der palästinensische Fotoreporter Hassan Eslaiah. Israel erklärte, gezielt Hamas-Terroristen angegriffen zu haben, während die palästinensische Nachrichtenagentur von einem gezielten Angriff auf Eslaiah spricht.

Die humanitäre Lage im Gazastreifen hat sich weiter verschlechtert. Seit Anfang März wurden keine Hilfslieferungen mehr zugelassen, und die Vereinten Nationen warnen vor einer sich zuspitzenden Hungersnot. Aktuell sind rund 2,1 Millionen Menschen im Gazastreifen von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen, während 244.000 bereits an Hungersnot leiden. Vor dem jüngsten Abkommen über einen Waffenstillstand, der am 19. Januar in Kraft trat, war die Situation dramatisch.

Waffenstillstand und humanitäre Hilfe

Am 15. Januar 2025 einigten sich Vertreter der israelischen Regierung und der Hamas auf einen Waffenstillstand, der vorerst für 42 Tage galt. In dieser Zeit konnten die Hilfsgüter nach Gaza gelangen, was das Risiko einer Hungersnot verringert hat. Das UN-Welternährungsprogramm (WFP) meldete, dass bis zum 13. Februar nahezu 47.000 Tonnen Nahrungsmittelhilfe geliefert worden sind.

Insgesamt konnten bisher fast 862.400 Menschen mit Nothilfe erreicht werden. Dies umfasst sowohl Lebensmittelpakete als auch warme Mahlzeiten. Die Wiederherstellung der lokalen Lebensmittelproduktion bleibt ein langfristiges Ziel, um die Menschen in Gaza dauerhaft zu unterstützen. Obwohl die Lebensmittelpreise langsam sinken, bleiben sie im Vergleich zu vor dem Krieg extrem hoch.

WFP fordert, dass der Waffenstillstand aufrechterhalten wird, um eine nachhaltige Versorgung mit Lebensmitteln und humanitärer Hilfe sicherzustellen. Im Rahmen dieser Initiativen wurden im Norden Gazas täglich 20.000 warme Mahlzeiten verteilt, und die Bargeldhilfe wurde auf 14.800 Haushalte ausgeweitet, um Familien bei der Deckung ihrer Grundbedürfnisse zu unterstützen.

Die Unsicherheit bleibt weiterhin groß, da der Wiederaufbau des Gazastreifens enorme finanzielle Mittel erfordert. Verhandlungen über die Freilassung von Geiseln sowie die Zukunft der militärischen Einsätze sind nach wie vor brisant und könnten die Lage erneut destabilisieren. Netanjahu warnte bereits vor militärischen Maßnahmen, falls die Verhandlungen scheitern sollten. Die politische Landschaft in Israel wird durch das Ausscheiden der rechtsextremen Partei Otzma Jehudit aus der Regierungskoalition zusätzlich gefährdet.

In dieser angespannten Situation ist die internationale Gemeinschaft stärker gefordert denn je, um eine nachhaltige Lösung für den Konflikt und humanitäre Hilfe zu sichern. Präsidenten Biden und Trump reklamieren den Waffenstillstand als Erfolg, während führende europäische Politiker den humanitären Aspekt betonen.

Die Entwicklungen im Gaza-Krieg und die damit verbundenen humanitären Herausforderungen bleiben ein zentrales Thema, das dringend einer Lösung bedarf. Die bevorstehenden Verhandlungen und die internationale Reaktion darauf werden entscheidend für die zukünftige Stabilität in der Region sein.

Details
Vorfall Angriff
Ort Gazastreifen, Palästina
Verletzte 3
Quellen