Schock im Gazastreifen: Über 100 Tote nach israelischen Luftangriffen!

Chan Junis, Gaza-Streifen, Palästina - Eine massive Offensive Israel im Gaza-Streifen hat am Wochenende zu einem verheerenden Verlust an Menschenleben geführt. Nach Angaben von Ärzten und Sanitätern sind über 100 Palästinenser, darunter viele Frauen und Kinder, bei Luftangriffen ums Leben gekommen. Insbesondere in und um die Stadt Chan Junis wurden die Menschen schwer getroffen; dort starben mehr als 48 Personen. Insgesamt wurden in der Nacht zum Sonntag mindestens 103 Tote gezählt, was die humanitäre Katastrophe im seit Jahren umkämpften Gebiet weiter verschärft. In einem Flüchtlingslager in Jabaliya trafen die Angriffe eine Familie, wobei neun Angehörige starben, darunter insgesamt 17 Kinder und Frauen, berichtet Welt.
Die israelischen Streitkräfte, die einen Anstieg der militärischen Aktivitäten angekündigt haben, machen die Hamas für die zivilen Opfer verantwortlich. Die Offensive trägt den Namen „Gideons Streitwagen“ und zielt darauf ab, die Kontrolle über bestimmte Gebiete zu gewinnen und den Druck auf die Hamas zum Einlenken hinsichtlich eines vorübergehenden Waffenstillstands zu erhöhen. Die Hamas selbst fordert hingegen den vollständigen Rückzug der israelischen Kräfte und das Ende des Konflikts, der am 7. Oktober 2023 mit einem massiven Angriff der Hamas auf Südisrael begann, der über 1.300 Menschen das Leben kostete, darunter viele Zivilisten. Diese Tatsachen sind Teil eines wiederkehrenden, blutigen Zyklus im Gazastreifen, der immer wieder in Gewalt und Zerfall mündet, wie auch das Spiegel berichtet.
Die humanitäre Krise im Gazastreifen
Die humanitäre Situation im Gazastreifen ist katastrophal. Laut dem Gesundheitsministerium in Gaza sind bereits über 53.000 Palästinenser, viele davon Frauen und Kinder, bei den laufenden Kämpfen ums Leben gekommen. Fast die gesamte Bevölkerung von etwa 2,2 Millionen Menschen lebt auf einem Gebiet von nur 360 Quadratkilometern, welches von einem Sicherheitszaun umgeben ist, der den Zugang nach Israel und Ägypten kontrolliert. Vor dem Ausbruch des aktuellen Konflikts war die humanitäre Lage bereits als „prekär“ eingestuft worden, sodass viele Menschen auf Nahrungsnothilfe angewiesen sind und die Wirtschaft in einem desolaten Zustand ist.
Die Blockade durch Israel und Ägypten, kombiniert mit den politischen Verhältnissen seit 2007, hat die Lebensbedingungen im Gazastreifen weiter verschlechtert. Die Arbeitslosigkeit ist mit über 40 % bei Männern und 65 % bei Frauen alarmierend hoch. Bei der jungen Bevölkerung liegt dieser Wert sogar bei fast 75 %. Diese strukturellen Probleme sind Teil eines größeren, historischen Konflikts, der bis zur Gründung Israels im Jahr 1948 zurückverfolgt werden kann. Das Gebiet hat eine durch jahrzehntelange Besetzungen und Konflikte geprägte Geschichte, die von der Herrschaft durch verschiedene Mächte bis hin zur heutigen Situation umfasst, in der die Hamas die Kontrolle über den Gazastreifen ausübt, wie auch Deutschlandfunk informiert.
Angesichts der sich zuspitzenden Lage versuchen die Hilfsorganisationen, die dringend benötigte Unterstützung zu gewährleisten, während die internationale Gemeinschaft besorgt auf die fortdauernde Gewalt und den Anstieg der Opferzahlen blickt. Von weiteren militärischen Eskalationen, wie etwa den jüngsten Angriffen der Huthi-Rebellen auf Israel, die als Teil des regionalen Konflikts betrachtet werden, könnte die Situation im Nahen Osten noch instabiler werden.
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Ort | Chan Junis, Gaza-Streifen, Palästina |
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