Russland stoppt griechischen Öltanker – Spannungen in der Ostsee eskalieren!

Russland hat den griechischen Öltanker „Green Admire“ in der Ostsee gestoppt, was im Kontext internationaler Sanktionen gegen die «Schattenflotte» steht.
Russland hat den griechischen Öltanker „Green Admire“ in der Ostsee gestoppt, was im Kontext internationaler Sanktionen gegen die «Schattenflotte» steht. (Symbolbild/NAG)

Sillamae, Estland - Ein griechischer Öltanker namens „Green Admire“ wurde in der Ostsee von Russland gestoppt, nachdem er aus dem estnischen Hafen Sillamae in Richtung Rotterdam ablegten. Der Vorfall ereignete sich am 19. Mai 2025, als das Schiff kurzzeitig russische Gewässer passierte, was zu einer Reaktion seitens Moskaus führte. Der estnische Außenminister Margus Tsahkna wies darauf hin, dass dieser Zwischenfall direkt mit den Bemühungen Estlands zusammenhängt, gegen die russische Schattenflotte vorzugehen, die international isolierte Tanker einsetzt, um Sanktionen zu umgehen, die seit der Invasion der Ukraine 2022 in Kraft sind.

Die „Green Admire“, die unter der Flagge Liberias fährt und in griechischem Besitz ist, war mit estnischem Schieferöl beladen. Laut den verfügbaren Informationen hat Russland das Schiff abgefangen und an einen sicheren Ort gebracht, um eine Geldstrafe zu verhängen. Marine Traffic zeigt, dass der Tanker am Sonntagnachmittag nahe der russischen Insel Gogland vor Anker lag. Der Vorfall geschieht nur eine Woche nach einem weiteren Zusammentreffen, bei dem Russland einen Kampfjet über die Ostsee entsandte, als Estland versuchte, einen tanker der Schattenflotte zu stoppen.

Kontext der Schattenflotte

Die „Schattenflotte“ ist ein Begriff, der sich auf eine Gruppe von Schiffen bezieht, die speziell für den Warenschmuggel eingesetzt werden, um internationale Sanktionen zu umgehen. Schätzungen zufolge umfasst diese Flotte zwischen 400 und 460 Tankern, die etwa 10-15 % der weltweiten Tankerkapazitäten ausmachen. Viele dieser Schiffe, die für den Transport von russischem Rohöl genutzt werden, sind veraltet und weisen keine klaren Eigentumsverhältnisse auf, was die Identifizierung der wahren Betreiber erschwert. Experten warnen darüber hinaus vor den hohen Umweltrisiken, die von den schlecht gewarteten Tankern ausgehen, da das durchschnittliche Alter der Schiffe 18 Jahre beträgt. Bis zu 10 Milliarden Dollar wurden von Russland investiert, um diese Flotte aufzubauen, die im Juni 2024 täglich 4,1 Millionen Barrel Öl transportierte – 70 % der gesamten maritimen Ölausfuhren Russlands.

Die Maßnahmen des Westens, insbesondere der EU, zielen seit dem 16. Dezember 2024 darauf ab, Sanktionen gegen diese Schiffe zu verhängen, um damit den illegitimen Handel mit russischem Öl einzuschränken. Dieses 15. Sanktionspaket umfasst genau 79 Schiffe, die an diesem Geschäft beteiligt sind und keine EU-Häfen anlaufen dürfen. Dienstleistungen wie Bunkerung und Schiffsbesorgung für diese Schiffe sind untersagt. Diese Sanktionen basieren auch auf den Reaktionen auf die Annexion der Krim im Jahr 2014 sowie auf der Invasion in die Ukraine vor zwei Jahren.

Reaktionen und militärische Spannungen

Der Vorfall mit der „Green Admire“ unterstreicht die steigenden Spannungen in der Region, insbesondere im Hinblick auf den maritimen Raum, der von NATO-Verbündeten aufmerksam verfolgt wird. Während die westlichen Staaten versuchen, die Macht von Moskau über seinen Ölhandel einzuschränken, kommt es immer wieder zu provokanten Aktionen, wie etwa der Entsendung von Kampfjets, welches das Ziel hat, potenzielle Bedrohungen im Luftraum abzuwenden. F-16-Kampfjets der NATO wurden aufgestiegen, um auf die russischen Luftraumverletzungen zu reagieren.

Dieser verstärkte militärische und wirtschaftliche Druck auf Russland könnte weitreichende Auswirkungen auf die geopolitische Landschaft in der Region haben. Die enge Verbindung zwischen militärischen Aktivitäten und wirtschaftlichen Aktivitäten in der Ostsee bleibt ein zentrales Thema, das von den NATO-Staaten sowie von der EU genau beobachtet wird. In Anbetracht der Situation wird die Wiederaufflammen der Spannungen zwischen Russland und den westlichen Nationen weiterhin kritisch hinterfragt.

Details
Ort Sillamae, Estland
Quellen