Neuer Kurs nach Brexit: Großbritannien und EU starten historischen Neustart!

London, Großbritannien - Am 19. Mai 2025 haben Großbritannien und die EU bei einem Gipfeltreffen in London einen historischen Neuanfang verkündet. Britischer Premierminister Keir Starmer, der den Wunsch äußerte, sein Land wieder stärker mit Kontinentaleuropa zu verbinden, sprach von einem „neuen Kapitel“ in den bilateralen Beziehungen. Dieses Treffen, das auf monatelangen Vorbereitungen basierte, gilt als der erste UK-EU-Gipfel seit dem Brexit und wurde von zahlreichen hochrangigen Politikern begleitet, darunter EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Antonio Costa, Präsident des Europäischen Rates. Welt berichtet, dass die Hauptthemen des Gipfels der Zugang zu EU-Märkten, Fischereirechte und Agrarprodukte waren.
Ein zentrales Ergebnis des Gipfels ist die Einigung über Fischereirechte, die den Zugang zu britischen Gewässern bis Ende Juni 2038 gewährt, im Austausch für ähnliche Rechte für britische Fischer in europäischen Gewässern. Premierminister Starmer betonte, dass dies eine „Win-win-Situation“ für beide Seiten darstellt, während er gleichzeitig eine Rückkehr zur Freizügigkeit ausschloss. In einem Interview wurde er mit der Frage konfrontiert, ob er die Fische „verkauft“ habe, was auf die emotionalen Spannungen zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich anspielt, wie die Süddeutsche berichtet. Die Kontrollen von Lebensmitteln an den Grenzen zur EU wurden ferner vereinfacht, was zukünftig den Verkauf von Krustentieren und Burgern an die EU erleichtert.
Fortschritte in verschiedenen Bereichen
Das Abkommen, das aus 24 Punkten besteht, umfasst auch Fortschritte in den Bereichen Sicherheit und Verteidigung, einschließlich eines geplanten Verteidigungs- und Sicherheitspakts zwischen Großbritannien und der EU. Starmer erwägt sogar eine britische Teilnahme am zivilen und militärischen Krisenmanagement der EU. In einem weiteren Schritt sollen die britischen Unternehmen Zugang zu einem 150 Milliarden Euro Programm zur Wiederbewaffnung Europas erhalten. Auch der britischen Energiebranche wird eine effizientere Gestaltung von Stromhandelsvereinbarungen mit der EU in Aussicht gestellt, da Großbritannien 14 Prozent seines Stroms über Verbindungen mit Belgien, Dänemark, Frankreich und Norwegen importierte, wie die Tagesschau festhält.
Für junge Menschen ist ein „Jugend-Erfahrungsprogramm“ geplant, welches die Mobilität unter 30-Jährigen erleichtern soll. Allerdings bleibt unklar, wann dieses Programm starten wird und es sind keine Zugänge zu britischen Universitäten oder dem National Health Service (NHS) vorgesehen. Die vereinbarten jährlichen Gipfeltreffen sollen dazu dienen, die Fortschritte in den Verhandlungen zu verfolgen. Während einige Politiker den Gipfel als historisch und wegweisend bezeichnen, äußern Kritiker, darunter Boris Johnson, Bedenken hinsichtlich der potenziellen Rückbindung des Vereinigten Königreichs an die EU.
Insgesamt wird der Fortschritt der Verhandlungen derzeit als gering wahrgenommen, und konkrete Zeitpläne stehen noch aus. Dennoch könnte diese Annäherung ein Schritt in Richtung einer stabileren und kooperativen Beziehung zwischen Großbritannien und der EU nach den Turbulenzen des Brexit darstellen.
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Ort | London, Großbritannien |
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