Kardinal Woelki plant nach dem Konklave emotionales Gespräch mit Mutter
Köln, Deutschland - Das Konklave zur Wahl eines neuen Papstes steht bevor. Ab dem 7. Mai 2025 werden die Kardinäle im Vatikan zusammenkommen, um den Nachfolger von Papst Franziskus zu wählen, der verstorben ist. Unter den 135 Kardinälen, die an diesem wichtigen Ereignis teilnehmen, ist auch Kardinal Rainer Maria Woelki, der bereits 2013 an der Wahl von Papst Franziskus beteiligt war. Woelki plant, nach dem Konklave seine 95-jährige Mutter in Köln anzurufen, die gesundheitliche Probleme hat. Diese persönliche Verbindung ist ihm in der Zeit der Isolation während des Konklave besonders wichtig.
Während des Konklave werden die Kardinäle von der Außenwelt abgeschottet, was eine der ältesten Traditionen der katholischen Kirche darstellt. Woelki empfindet es als seltsam, dass Fenster und Rollläden nicht geöffnet werden dürfen. Elektronische Geräte sind während dieser Zeit untersagt, was bedeutet, dass keine Handys oder Internetzugang genutzt werden können. Für Woelki stellt sein Mobiltelefon jedoch eher ein Arbeitsinstrument dar, und er hat kein Problem mit der Abschottung. Sein Aufenthalt im Gästehaus Santa Marta wird als „ganz normal“ beschrieben, wobei die täglichen Mahlzeiten oft aus Nudeln mit Gemüse und etwas Fisch oder Fleisch bestehen.
Der Prozess des Konklaves
Der Ablauf des Konklaves besteht aus zwei Phasen: dem Vor-Konklave und dem eigentlichen Konklave. Im Vor-Konklave finden Treffen und Diskussionen statt, in denen die Kardinäle unterschiedliche Perspektiven einbringen können. Woelki betont, dass im Vergleich zu diesen informellen Treffen im Konklave eine ganz andere Stimmung herrscht. Die Kardinäle müssen zusammen essen, Messen feiern und täglich zur Sixtinischen Kapelle gehen, was die Abgeschiedenheit und Gemeinschaft während dieser Zeit verstärkt. Die Strenge dieser Umgebung soll äußere Einflüsse vermeiden und den Fokus auf die Wahl des neuen Papstes richten.
Trotz des ernsten Kontextes des Konklaves reflektiert Woelki auch über die Unterschiede zu der filmischen Darstellung des Wahlprozesses. Er zeigt auf, dass viele Aspekte im Film „Konklave“ nicht der Realität entsprechen. Während vorher Kardinal Pierbattista Pizzaballa als Favorit galt, hat sich diese Einschätzung verschoben. Der Vatikan-Experte Andreas Englisch nennt jetzt Jean-Marc Aveline als neuen Favoriten, da Pizzaballa als zu offensiv wahrgenommen wird.
Die Geschichte des Konklaves
Der Begriff „Konklave“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „mit dem Schlüssel“. Historisch betrachtet wurde bei den ersten Papstwahlen die physische Einschließung der Kardinäle erforderlich, um die Wahl zu beschleunigen. Die erste dokumentierte Einsperrung fand im Jahr 1216 in Perugia statt. Mit der Einführung des Konklave-Systems nach der Wahl von Viterbo zwischen 1268-1271 sorgte Gregor X. im Jahr 1274 dafür, dass die Kardinäle immer eingeschlossen wurden, um äußeren Druck zu vermeiden. Die Traditionen des modernen Konklaves, wie die geheime Wahl und die notwendige Zweidrittelmehrheit, wurden im Laufe der Jahrhunderte entwickelt.
Die aktuelle Wahl wird ebenfalls durch die Ritualien geprägt, die über Jahrhunderte gewachsen sind und sie werden auch heute respektiert. Letztlich ist es die Verantwortung der Kardinäle, die Richtung der katholischen Kirche zu bestimmen und die vertraulichen Gespräche innerhalb der Mauern der Sixtinischen Kapelle sind ein zentraler Bestandteil dieses Prozesses.
Details | |
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Köln, Deutschland |
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