Oldenburg: 51-Jähriger nach brutalem Angriff auf Ex-Freundin festgenommen
Oldenburg, Deutschland - Ein 51-jähriger Mann wurde in Oldenburg festgenommen, nachdem er seine 38-jährige Ex-Freundin während eines Streitfalls schwer bedrohte und körperlich angegriffen haben soll. Der Vorfall ereignete sich in der Wohnung der Frau, wo der Mann die Frau mit einer Glasscherbe attackierte und sie gewürgt haben soll, was zu leichten Verletzungen bei ihr führte. Die Situation eskalierte, als die Tochter der Frau Hilfe leistete, und beide Frauen das Haus im entscheidenden Moment verlassen konnten.
Alarmierte Polizeikräfte umstellten daraufhin die Wohnung des Verdächtigen. Dieser blieb in der Wohnung zurück und stand am Fenster mit einem spitzen Gegenstand, was die Beamten dazu veranlasste, den Bereich abzusperren. Nach etwa sieben Stunden ohne Kontaktaufnahme zur Polizei konnte der Mann schließlich am Freitagabend festgenommen werden. Bei der Festnahme leistete er keinen Widerstand. Derzeit ermittelt die Polizei gegen ihn wegen des Verdachts eines versuchten Tötungsdelikts, und er soll am kommenden Samstag einem Haftrichter vorgeführt werden. Weitere Informationen zu den Hintergründen dieses Vorfalls wurden von der Polizei bislang nicht bereitgestellt, wie die MOPO berichtet.
Gewalt gegen Frauen in Deutschland
Der besorgniserregende Vorfall in Oldenburg tritt in einem alarmierenden Kontext auf. Gewalt gegen Frauen ist in Deutschland weit verbreitet und oft im persönlichen oder familiären Umfeld sowie in der Öffentlichkeit anzutreffen. Laut Statista ist häusliche Gewalt eine der häufigsten Formen dieser Gewalt, wobei viele Fälle im Dunkelfeld verborgen bleiben. Anzeigebereitschaft wird häufig durch soziale Normen und Werte gehemmt, was zu einer Unterschätzung des tatsächlichen Ausmaßes dieser Gewalt führt.
Im Jahr 2023 waren in Deutschland etwa 181.000 von 256.000 Opfern häuslicher Gewalt Frauen, was einen besorgniserregenden Anteil von 71% bedeutet. Bei Partnerschaftsgewalt waren es etwa 133.000 Frauen, die unter den 168.000 Opfern litten. Häusliche Gewalt umfasst sowohl körperliche als auch psychische Übergriffe, wobei vorsätzliche einfache Körperverletzung das häufigste Delikt darstellt.
Unterstützungsangebote für betroffene Frauen
Es gibt jedoch Anlaufstellen für Frauen, die von Gewalt betroffen sind. Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ unter der Nummer 116 016 verzeichnete im Jahr 2023 rund 86.700 Kontaktaufnahmen und etwa 59.000 Beratungen. Leider finden immer noch viele Frauen und Kinder keinen Platz in Frauenhäusern, die sie vor Gewalt schützen könnten. Im Jahr 2023 suchten etwa 30.200 Frauen und Kinder in 378 Frauenhäusern Zuflucht, jedoch führte Platzmangel häufig zu Abweisungen.
Der Vorfall in Oldenburg unterstreicht die Dringlichkeit, mit der in Deutschland gegen Gewalt gegen Frauen angegangen werden muss. Die Gesellschaft ist gefordert, sowohl Betroffene zu unterstützen als auch präventive Maßnahmen zu ergreifen.
Details | |
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Vorfall | Körperverletzung |
Ursache | Streit |
Ort | Oldenburg, Deutschland |
Verletzte | 1 |
Festnahmen | 1 |
Quellen |