Otto Lilienthal: Gedenktafel am Flugplatz Stöllner Gollenberg enthüllt!

Gollenberg, Deutschland - Der Flugplatz Stöllner Gollenberg im Havelland gilt als eine der bedeutendsten Pisten, auf denen der Pionier des Fliegens, Otto Lilienthal, seine Experimente durchführte. Am 18. Mai 2025 plant das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) die Ernennung dieses Hügels zu einer historischen Stätte der Luftfahrt. In der kommenden Woche soll eine Gedenktafel zu Ehren Lilienthals eingeweiht werden. Bereits jetzt erinnert eine Stele an den visionären Luftfahrtpionier.
Otto Lilienthal, der bereits im Alter von 14 Jahren seine ersten Flugversuche wagte, wird oft als einer der Frühväter des motorlosen Fliegens bezeichnet. Zwischen 1891 und 1896 absolvierte er über 2.000 Gleitflüge, wobei er in den Rhinower Bergen Höhen von bis zu 17 Metern erreichte. Diese Zeit war geprägt von einer intensiven Forschung zur Aerodynamik, die zudem als Grundlage für die späteren Entwicklungen in der Luftfahrt dienten. Auch die Gebrüder Wright, die 1903 den ersten motorisierten Flug durchführten, wurden wesentlich von Lilienthals Arbeiten beeinflusst, was ihn zu einer Schlüsselfigur in der Geschichte der Luftfahrt macht, die bis zu antiken Mythen zurückreicht.
Der Einfluss der Natur auf das Fliegen
Die Faszination des Fliegens durchzieht die Geschichte der Menschheit, beginnend mit alten Mythen, wie dem „Ritt auf einem Adler“ der sumerischen Mythologie, bis hin zu den ersten Gleitversuchen von Abbas Ibn Firnas im 9. Jahrhundert. Otto Lilienthal erkannte, dass der Mensch einen Flugapparat benötigt, um die Freiheit des Fliegens zu erreichen. Er war überzeugt, dass alle Flugarbeit das Überwinden von Luftwiderstand ist, was ihn dazu führte, die Form seiner Fluggeräte nach den Prinzipien der Natur zu gestalten. So wählte er eine gewölbte Flügelform, die zusammen mit der Zerlegung der Luftkräfte in Auftrieb und Widerstand entscheidend für seinen Erfolg war.
Inspiriert von der Natur, analysierte Lilienthal das Flugverhalten der Vögel. Stare, beispielsweise, haben eine strömungsgünstige Körperform, die es ihnen ermöglicht, selbst gegen starke Winde zu fliegen. Diese Erkenntnisse blieben nicht ohne Folgen für den Fortschritt im Flugzeugbau. Der natürliche Vorbildcharakter von Vögeln und Insekten ist heute noch eine wichtige Inspirationsquelle für die Entwicklung neuer Flugzeuge und Technologien. Die Form und Mechanik von Libellenflügeln, die sich durch Leichtigkeit und Stabilität auszeichnen, zieht das Interesse von Forschern auf sich, die diese Prinzipien auf ultraleichte Tragflächen übertragen möchten.
Die letzten Tage Lilienthals und sein Erbe
Tragisch endeten Lilienthals Experimente am 9. August 1896, als er bei seinem letzten Flug aus 17 Metern Höhe abstürzte und einen Tag später an seinen Verletzungen starb. Trotz seines vorzeitigen Todes bleibt sein Erbe in der Luftfahrt lebendig. Lilienthal eröffnete 1881 eine Maschinenfabrik in Berlin, in der er als einer der ersten auch Gewinnbeteiligungen für seine Mitarbeiter einführte. Der „Normalsegelapparat“, den er ab 1894 in Serie produzierte, wird als richtungsweisend für die Entwicklung des Fliegens betrachtet.
Die Geschichte der Luftfahrt ist eine kontinuierliche Weiterentwicklung des Transports von Personen und Gütern durch die Erdatmosphäre und zeigt, wie eng dieses faszinierende Feld mit den Prinzipien der Natur verbunden ist. Von den ersten Drachen in der Antike bis hin zu den komplexen Fluggeräten der modernen Zeit bleibt die Faszination des Fliegens ungebrochen und wird durch die Arbeiten von Pionieren wie Otto Lilienthal weiterhin genährt.
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Ort | Gollenberg, Deutschland |
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