Papstwahl 2025: Wer folgt Franziskus? Favoriten und kontroverse Kandidaten!
Vatikanstadt, Italien - Die Diskussion um die Nachfolge von Papst Franziskus gewinnt zunehmend an Fahrt, insbesondere nach seinem Tod. Der Vatikan-Experte Andreas Englisch äußert sich kritisch zu den möglichen Kandidaten und insbesondere zu dem derzeit als Favoriten geltenden Pietro Parolin, dem nächsten Papst. Der Wahlprozess wird erwartet, spätestens 20 Tage nach dem Tod des Papstes in der Sixtinischen Kapelle zu beginnen; ein Konklave könnte daher bereits Anfang Mai stattfinden. Aktuell gibt es 135 wahlberechtigte Kardinäle unter 80 Jahren, wobei etwa zwei Dutzend als „papabile“ gelten, also potenzielle Kandidaten für das Papstamt.
Diese Wahl könnte auch bedeutsame politische und gesellschaftliche Implikationen haben. Der Ausgang der Wahl wird als richtungsweisend für die katholische Kirche betrachtet, die mit einer Vielzahl theologischer, sozialer und politischer Haltungen konfrontiert ist. Von den 135 wahlberechtigten Kardinälen stammen 53 aus Europa, 23 aus Asien, 21 aus Lateinamerika, 18 aus Afrika, 16 aus Nordamerika und 4 aus Ozeanien. Die Kardinäle haben unterschiedliche kirchenpolitische Ansichten und sind untereinander wenig vernetzt, was die Dynamik der Wahl beeinflussen könnte. So hat Papst Franziskus während seiner bis jetzt zwölfjährigen Amtszeit insgesamt 149 Kardinäle ernannt, viele aus weniger beachteten Ländern wie Tonga, Kapverden und Mongolei.
Die Favoriten und ihre Hintergründe
Unter den möglichen Nachfolgern wird besonders Pietro Parolin, Kardinalstaatssekretär Italiens, genannt. Parolin gilt als moderater Traditionalist und hat diplomatisches Geschick, was ihn in der Komplexität der katholischen Weltpolitik zu einem geeigneten Kandidaten machen könnte. Unter den anderen nennenswerten Namen befindet sich auch Kardinal Peter Turkson aus Ghana. Er ist 76 Jahre alt, setzt sich stark für soziale Gerechtigkeit ein und wird oft als erster afrikanischer Papst betrachtet. Seine Positionen zur Homosexualität sind jedoch umstritten, da er sie als „Sünde“ bezeichnet und sich abfällig zu LGBTQIA-Themen geäußert hat. Englisch kritisiert ihn als „homophob“ und weist darauf hin, dass eine Wahl Turksons einen Kurswechsel im Vergleich zu Papst Franziskus bedeuten könnte, der für seine Offenheit bekannt ist.
Weitere mögliche Kandidaten für das Papstamt sind Jean-Marc Aveline aus Frankreich, der erste französische Papst seit dem 14. Jahrhundert werden könnte, sowie Péter Erdő aus Ungarn, der sich um progressive Anliegen bemüht. Mario Grech von Malta könnte als Konsenskandidat zur Option werden, während Luis Antonio Tagle von den Philippinen ein weiterer vielversprechender Name ist, der der erste Papst aus Asien werden könnte. Joseph Tobin aus den USA hat sich als liberaler Afrika-Kardinal einen Namen gemacht, was die Spannungen innerhalb der Wahl weiter erhöhen könnte.
Die Bedeutung des Konklaves
Der bevorstehende Wahlprozess wird als eine Art Standortbestimmung für die katholische Kirche angesehen, die mit den unterschiedlichen Herausforderungen der Zeit und den Erwartungen der Gläubigen konfrontiert ist. Das Konklave wird bestimmt von der Frage, welche Stimmen weltweit Gehör finden und welche Ausrichtung die katholische Kirche in den kommenden Jahren nehmen wird. Der Einfluss der „Ränder“ – somit jener Kardinäle, die weniger in den Fokus gerückt sind, könnte entscheidend sein. Man erwartet signalisiert, dass die Wahl von einem prominenten Kardinal oder einem Kandidaten von den Rändern abhängig sein könnte.
Der Ausgang dieser Wahl wird auch von der Überzeugung abhängen, dass der Heilige Geist die richtigen Entscheidungen lenken wird. Angesichts der aktuellen Diskussionen und der Vielzahl an Kandidaten bleibt abzuwarten, wer am Ende die Zustimmung der Kardinäle erhält und das Oberhaupt der katholischen Kirche wird.
Währenddessen laufen täglich Generalversammlungen der Kardinäle, um Erfahrungen auszutauschen, was die Dynamik des Wahlprozesses weiter beeinflussen könnte. Die Wahl wird sowohl von internationalem Interesse verfolgt als auch von der Hoffnung vieler Gläubigen, dass die katholische Kirche in eine neue Ära aufbricht.
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Vatikanstadt, Italien |
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