Pedelec-Unfälle in Delmenhorst: Senioren besonders betroffen!

Delmenhorst, Deutschland - In Delmenhorst stiegen die Unfallzahlen mit Pedelecs, während immer mehr Menschen von Autos auf Fahrräder umsteigen. Dieses Verhalten hat Vorteile wie mehr Bewegung, keine Spritkosten und eine positive Auswirkung auf die Umwelt. Trotzdem zeigen die Verkehrsunfallstatistiken, dass Pedelecs, die oft schwerer und nicht anfängerfreundlich sind, in zahlreichen Unfällen verwickelt sind. Besonders für Fahranfänger, insbesondere Senioren, kann das Auf- und Absteigen mit diesen elektrischen Fahrrädern eine Herausforderung darstellen. Laut dem Weser Kurier ereigneten sich im Jahr 2022 in Delmenhorst 147 Verkehrsunfälle mit Zweirädern, bei denen Pedelecs in 24 Prozent der Fälle beteiligt waren. Obwohl es keine tödlichen Verletzungen gab, waren 16 Personen schwerverletzt.

Ein deutlicher Anstieg der Pedelec-Verunglückten wird auch auf nationaler Ebene beobachtet. Im Jahr 2023 verunglückten fast 24.000 Pedelec-Nutzer, was mehr als zehnmal so viele wie im Jahr 2014 entspricht. Das Durchschnittsalter der Verunglückten liegt bei 53 Jahren, mit einer hohen Wahrscheinlichkeit für schwere Verletzungen bei älteren Nutzern. Der Statistische Bundesamt vermerkt, dass die Zahl der Pedelec-Unfälle mit Personenschaden von 2.200 im Jahr 2014 auf 23.900 im Jahr 2023 anstieg. Um die Unfallgefahr zu mindern, plant die Polizei neue Sicherheitsfahrtrainings für Pedelec-Fahrer.

Unfallursachen und Sicherheitsmaßnahmen

Die häufigsten Ursachen für Unfälle mit Pedelecs sind Unachtsamkeit der Fahrer und Nichtbeachtung von Verkehrszeichen. Zudem wird berichtet, dass 59 Prozent der Unfälle von Radfahrern verursacht werden, die oft die Triebkraft und Geschwindigkeit der elektrischen Unterstützung unterschätzen. Ein Programm namens „Fit auf dem Pedelec“ zielt darauf ab, insbesondere Senioren eine sichere Nutzung zu ermöglichen und den Zugang zum Radfahren zu erleichtern. Die Verkehrswacht und die Polizei kooperieren, um durch Trainingskurse die Verkehrssicherheit zu erhöhen.

Im Rahmen der Unfallstatistik ist es erwähnenswert, dass in Mittelfranken im Jahr 2022 2.441 Unfälle mit Fahrradfahrern registriert wurden, wobei die Zahl der getöteten Radfahrer von 8 auf 13 anstieg. Besonders alarmierend ist, dass neun der 13 getöteten Radfahrer Senioren waren, viele davon mit einem Pedelec unterwegs. Diese Statistiken belegen, dass Senioren eine besondere Gefährdung darstellen. Häufige Unfallursachen bei dieser Altersgruppe sind unter anderem zu geringer Sicherheitsabstand und nicht angepasste Geschwindigkeiten. Im Jahr 2023 waren in Deutschland fast 31 Prozent der Pedelec-Verunglückten jünger als 45 Jahre, während der Anteil der über 65-Jährigen bei nichtmotorisierten Fahrrädern bei einem Sechstel lag, was zeigt, dass die Nutzung von Pedelecs auch bei jüngeren Fahrerinnen und Fahrern stark zunimmt.

Young and Old on E-Bikes

Die E-Bike-Nutzung ist jedoch nicht nur auf ältere Menschen beschränkt. Die Nachfrage nach Pedelecs steigt auch bei jüngeren Kunden im Alter von 30 bis 50 Jahren. Der Bayerische Rundfunk berichtet, dass Pedelecs aufgrund ihrer flexiblen Einsatzmöglichkeiten und der Möglichkeit, mit wenig Aufwand kürzere Strecken zurückzulegen, immer beliebter werden. Moderne Pedelecs bieten Sicherheitsmerkmale wie breitere Reifen, gute Beleuchtung und technische Helfer wie ABS. Marktpreise für diese Fahrräder liegen zwischen 3.500 und 4.000 Euro, während hochpreisige Modelle auch über 10.000 Euro kosten können.

Die Polizei plant zudem Informationsabende, um Rentner auf die Gefahren im Straßenverkehr aufmerksam zu machen und ihnen das sichere Fahren mit Pedelecs näherzubringen. Auch Wartungsempfehlungen, insbesondere für Bremsen, sind wichtig, um die Sicherheit der Fahrer zu gewährleisten. In Anbetracht der stark ansteigenden Unfallzahlen ist es entscheidend, das Bewusstsein für Sicherheitsmaßnahmen zu schärfen und die Fähigkeiten der Pedelec-Fahrer zu verbessern.

Details
Vorfall Verkehrsunfall
Ursache Fahren auf der falschen Seite, Nichtbeachten von Verkehrszeichen, Einfahren in den fließenden Verkehr, Unachtsamkeit
Ort Delmenhorst, Deutschland
Verletzte 66
Quellen