Potsdamer Universität intensiviert Partnerschaft mit Namibia!
Potsdam, Deutschland - Am 16. April 2025 hat die Universität Potsdam ihre Kooperation mit Namibia weiter gestärkt. Im Rahmen eines Treffens empfing die Hochschule den Botschafter Namibias, Martin Andjeba. Anwesend waren ebenfalls der Präsident der Universität, Prof. Oliver Günther, Ph. D., sowie Vertreter aus den Bereichen Biologie, Botanischer Garten und Informatik, und auch Promovierende.
Bei dem Austausch wurden die Beziehungen zu namibischen Universitäten intensiv thematisiert, insbesondere zur University of Namibia (UNAM) und der Namibia University of Science and Technology. Im Mittelpunkt standen Forschungskooperationen, die sich auf wichtige Themen wie gefährdete Pflanzen, Wildtiermanagementstrategien sowie klimaangepasstes Wassermanagement konzentrieren.
Forschungsprojekte und Austauschprogramme
Besondere Aufmerksamkeit erhielt die Idee, ein Tandem für Abschlussarbeiten in Namibia zu initiieren. Um den Austausch von Studierenden, Promovierenden und Mitarbeitenden zu fördern, sollen sowohl Mobilität als auch Studienaufenthalte im jeweils anderen Land bekannter gemacht werden. „Die Möglichkeiten sind kaum bekannt“, so Prof. Günther. Im Juni 2023 wird er gemeinsam mit der Biodiversitätsforscherin Prof. Dr. Anja Linstädter nach Namibia reisen, um das Abschlussprojekt „NamTip“ zu besprechen, das sich mit Desertifikations-Kipppunkten im Kontext des Klimawandels befasst.
Das Projekt „NamTip“ wird mit über einer Million Euro vom BMBF gefördert und zielt darauf ab, wichtige Forschungsstandorte in der Waterberg-Region zu besuchen und mit Farmern über die Auswirkungen von Dürre und Überweidung auf die Weidelandvegetation zu diskutieren.
Biodiversität und gesellschaftliche Herausforderungen in Namibia
Namibia steht jedoch vor vielfältigen Herausforderungen. Laut Informationen der Internationalen Klimainitiative sind 70 Prozent der Bevölkerung auf natürliche Ressourcen angewiesen, doch die Biodiversität und die Schutzgebiete sind durch Bevölkerungswachstum, nicht nachhaltige Landwirtschaftsmethoden sowie den Klimawandel bedroht. Schutzgebiete machen mehr als 40 Prozent der Landfläche Namibias aus, sind jedoch fragmentiert und leiden unter unzureichender Finanzierung und Koordinierung.
Ein Projekt zielt darauf ab, diese Schutzgebiete zu einem gut koordinierten System zu transformieren, das durch nachhaltige wirtschaftliche Nutzung auch einen Schutzwert schaffen soll. Fokussiert wird hierbei insbesondere auf Sektoren wie den Tourismus, die auf den Erhalt der Biodiversität angewiesen sind. Die Institutionalisierung des Ansatzes der Biodiversitätsökonomie auf nationaler Ebene soll die Umsetzung und Finanzierung fördern, um die Lebensgrundlagen der Bevölkerung nachhaltig zu verbessern.
Langfristige Ziele und Strategien
Die Zusammenarbeit in den Bereichen Biodiversität und Klimawandel wird auch durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt. Das Projekt „Biodiversitätsmanagement und Klimawandel“ wurde in Zusammenarbeit mit dem namibischen Ministerium für Umwelt und Tourismus ins Leben gerufen, um die staatlichen Rahmenbedingungen zur Förderung der biologischen Vielfalt zu verbessern. Hierbei spielt die Unterstützung des Ministeriums eine entscheidende Rolle, die sowohl politische Maßnahmen als auch Strategien zur Anpassung an den Klimawandel umfasst.
Mit diesen Initiativen hoffe Namibia, die Herausforderungen zu meistern und zugleich den nachhaltigen Entwicklungszielen näherzukommen. Die Förderung gesunder Ökosysteme wird als essentiell betrachtet, um die Anpassung an den Klimawandel erfolgreich zu gestalten und die natürlichen Ressourcen zukunftsfähig zu bewirtschaften.
Die Universität Potsdam sieht in der verstärkten Kooperation mit Namibia einen wichtigen Schritt, um gemeinsam an Lösungen für die Herausforderungen des Klimawandels und der Biodiversität zu arbeiten. Die positiven Synergien könnten sowohl der namibischen als auch der deutschen Seite zugutekommen.
Mehr Informationen zu den Projekten finden Sie unter uni-potsdam.de, international-climate-initiative.com und giz.de.
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Ort | Potsdam, Deutschland |
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