Professor Horst Chmiel feiert 85 Jahre Pionierarbeit in Prozesstechnik!
München, Deutschland - Am 20. April 2025 feiert Horst Chmiel, ein bedeutender Wissenschaftler im Bereich der Prozesstechnik, seinen 85. Geburtstag in München. Chmiel ist Professor für Prozesstechnik und Gründungsdirektor der „Gesellschaft für umweltkompatible Prozesstechnik mbH“, die er bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2005 leitete. Geboren in Königshütte, Oberschlesien, absolvierte er sein Studium der Verfahrenstechnik an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule in Aachen und promovierte 1971.
Seine akademische Laufbahn begann Chmiel als wissenschaftlicher Mitarbeiter, bevor er 1973 habilitierte und 1977 zum außerordentlichen Professor am Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik (FhIGB) in Stuttgart ernannt wurde. Dort setzte er seine Forschungsarbeiten fort, die unter anderem die Fließeigenschaften von Blut und die Hämodialyse betrafen. Seinen internationalen Ruf erlangte er durch seine Arbeiten im Bereich der Membrantechnik.
Forschung und Innovation
Chmiel war maßgeblich an der Gründung des Helmholtz-Instituts für Biomedizinische Technik beteiligt und initiierte 1986 den Forschungsverbund „Bioverfahrenstechnik“, der mit Unterstützung des Bundesministeriums für Forschung und Technologie sowie des Landes Baden-Württemberg entstand. 1992 wurde er an die Universität des Saarlandes berufen und erweiterte sein Arbeitsgebiet auf Umwelt-Biotechnologie. In dieser Funktion und als Gründer der Gesellschaft für umweltkompatible Prozesstechnik beschäftigte er bis zu 60 Mitarbeiter und erzielte ein jährliches Drittmittelaufkommen in Millionenhöhe.
Seine wissenschaftlichen Beiträge umfassen rund 200 Publikationen sowie mehr als 100 Patente, darunter das Standardwerk „Bioprozesstechnik“, das erstmals 1991 erschien und seit 2018 in vierter Auflage vorliegt. Viele seiner Erkenntnisse führten zur Gründung der Firma „CERAFILTEC Germany GmbH“ durch vier seiner ehemaligen Mitarbeiter.
Nachhaltigkeit und Berufsausbildung
Die Relevanz von Chmiels Forschungsarbeit spiegelt sich auch in der Ausbildung junger Fachkräfte wider. Der Masterstudiengang im Bereich Bio- und Verfahrenstechnik an der Universität des Saarlandes behandelt verfahrenstechnische und mathematische Grundlagen zur Steigerung der Fachkompetenz. Im Rahmen des Studiums werden verschiedene Module angeboten, wie Prozesssimulation und -analytik, sowie Grenzflächenverfahrenstechnik.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Vertiefungsrichtung Biotechnik, in der die Studierenden die gesamte Prozesskette von der Produktentwicklung bis zum Downstream Processing kennenlernen. Dieser interdisziplinäre Ansatz fördert die Nachhaltigkeit und das Verständnis für technische, ökologische sowie ökonomische Aspekte, was für die zukünftigen Absolventen von großer Bedeutung ist. Die Kompetenz zur Beurteilung von Umweltauswirkungen und die Verwendung von Simulationswerkzeugen sind Schlüsselqualifikationen für die Arbeit in verschiedenen Branchen.
Horst Chmiels Engagement in der Forschung und Ausbildung hat nicht nur seine eigene Karriere geprägt, sondern auch den Grundstein für zukünftige Innovationen in der Verfahrenstechnik gelegt. Die Prinzipien, die er vertreten hat, sind für die heutige und kommende Generation von Wissenschaftlern und Ingenieuren von zentraler Bedeutung.
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | München, Deutschland |
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