Putin und Kadyrov: Machtkampf im Kreml droht zu eskalieren!
Tschetschenien, Russland - Wladimir Putin bleibt der dominierende Akteur im Ukraine-Konflikt, aber sein Einfluss wird zunehmend durch interne Machtspiele im Kreml und die Herausforderungen seiner engsten Verbündeten infrage gestellt. Insbesondere Ramsan Kadyrow, der Oberhaupt der russischen Teilrepublik Tschetschenien, spielt eine ambivalente Rolle. Er befehligt nicht nur eigene Truppen, sondern hat sich auch mehrfach kritisch über die militärische Führung Russlands geäußert, insbesondere nach Rückschlägen in der Ukraine. Kadyrow, der 2007 zum Präsidenten Tschetscheniens gewählt wurde, ist bekannt für Menschenrechtsverletzungen und einen massiven Personenkult. Trotz dieser dunklen Kapitel ist er ein leidenschaftlicher Befürworter des Kriegs in der Ukraine, was die Dynamik zwischen ihm und dem Kreml beeinflusst. Ein Bericht von fr.de beleuchtet, dass Kadyrow in der Vergangenheit mit dem russischen Präsidenten Putin zusammenarbeitete, doch diese Beziehungen scheinen in den letzten Monaten zu bröckeln.
Ein Grund für diese Spannungen könnte Kadyrows unautorisierte Verhandlungen mit einer Reihe von Ländern im Nahen Osten sein. Laut einem Bericht von Meduza informierte der FSB Putin über diese Verhandlungen, die ohne dessen Wissen stattfanden. Diese Unstimmigkeiten werfen ein Licht auf die veränderte Machtbalance innerhalb der russischen Führung und die schwindende Loyalität ihrer ranghöchsten Akteure.
Kadyrows Gesundheitsprobleme und interne Konflikte
Kadyrow leidet zudem an ernsthaften gesundheitlichen Problemen, die in einer Untersuchung von Novaya Gazeta Europe 2024 dokumentiert wurden. Dies könnte seine Sichtbarkeit und Einflussnahme in der Öffentlichkeit einschränken. Trotz dieser Schwierigkeiten bestreitet Kadyrow, gesundheitlich angeschlagen zu sein, was die Verwirrung um seine Position im Kreml weiter anheizt. Das Vertrauensverhältnis zwischen Kadyrow und Putin ist auf dem Prüfstand, was auch Auswirkungen auf Kadyrows politischen Verbündeten, den Duma-Abgeordneten Adam Delimkhanov, hat. Dieser nimmt derzeit nicht an Machtkämpfen teil, was auf eine strikte Anordnung aus dem Kreml hinweist.
Menschenrechtsaktivisten sind sich des wachsenden Risses zwischen Kadyrow, Delimkhanov und dem Kreml bewusst. In der Region gibt es Berichte über Delimkhanovs kriminelle Machenschaften, darunter Erpressung und unautorisierte Übernahmen, die die Gemüter im Kreml erhitzen. Zudem agiert Delimkhanov aktuell aus dem Präsidentenhotel in Moskau, das als Hauptquartier für Kadyrovs Vertreter dient.
Menschrechtslage und internationale Reaktionen
Während die internen Konflikte im Kreml zunehmen, hat Russland auch international mit ernsthaften Menschenrechtsproblemen zu kämpfen. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) hat Russland wegen systematischer Menschenrechtsverletzungen nach der Annexion der Krim im Jahr 2014 verurteilt. Die Vorwürfe der Ukraine, die von Verschwörungen, unrechtmäßigen Inhaftierungen bis hin zur Unterdrückung der ukrainischen Medien reichen, zeichnen ein düsteres Bild von den Menschenrechtsbedingungen unter russischer Kontrolle.
Das Urteil des EGMR, das ein Muster von Rechtsverletzungen bestätigte, umfasst auch gravierende Verstöße gegen die europäische Menschenrechtskonvention. Russland hat angekündigt, diese Urteile nicht anzuerkennen, was die internationale Isolation des Landes unterstreicht. Dies könnte auch die interne Stabilität und die Machtverhältnisse im Kreml weiter untergraben.
Details | |
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Vorfall | Menschenrechtsverletzungen |
Ort | Tschetschenien, Russland |
Quellen |