Raab Karcher in Aalen schließt – Zukunft ungewiss für 19 Mitarbeiter!

Raab Karcher schließt seine Aalen-Filiale zum 31. Juli 2025. 19 Mitarbeiter betroffen, Gespräche zu Sozialplänen laufen.
Raab Karcher schließt seine Aalen-Filiale zum 31. Juli 2025. 19 Mitarbeiter betroffen, Gespräche zu Sozialplänen laufen.

Aalen, Deutschland - Raab Karcher, ein renommierter Baustoffhändler, schließt seine Filiale im Industriegebiet Aalen-West zum 31. Juli 2025. Diese Entscheidung wurde von einem Unternehmenssprecher bestätigt und betrifft 19 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie zahlreiche Gewerbe- und Privatkunden. Die Schließung folgt auf eine Versammlung, in der die Mitarbeitenden im April 2025 umfassend informiert wurden. Aktuell sind Gespräche mit dem Betriebsrat im Gange, um einen Sozialplan für die betroffenen Mitarbeitenden auszuhandeln, wobei bislang keine Mitarbeitenden freigestellt wurden. Grund für die Schließung sind die konjunkturellen Herausforderungen und die wirtschaftliche Entwicklung am Standort Aalen.

Die Schließung wird jedoch nicht das Ende von Raab Karchers Aktivitäten in der Region bedeuten. Das Unternehmen bleibt im Wirtschaftsraum Aalen-Heidenheim aktiv und wird diesen künftig über die nahegelegene Niederlassung in Heidenheim sowie über Außendienstmitarbeitende bedienen. Zudem ist eine Modernisierung der Filiale in Göppingen geplant, um die Verkaufsflächen in verschiedenen Sparten weiter zu optimieren.

Hintergrund zur Unternehmensgeschichte

Raab Karcher hat eine lange und bewegte Geschichte, die 1848 in Kaiserslautern begann. Das Unternehmen wurde mehrfach verkauft, zuletzt 2019 an Stark Deutschland, die zu der dänischen Stark Group gehört. Stark Deutschland vereint diverse Marken unter sich und hat über 19.000 Mitarbeitende in mehr als 1.100 Niederlassungen. Die Übernahme soll Raab Karcher weiteres Wachstum ermöglichen und dessen Position im Wettbewerb im Baustoffhandel stärken.

Der französische Baustoffkonzern Saint-Gobain hatte bereits 2021 angekündigt, Raab Karcher an die Stark Gruppe zu verkaufen, unterstützt von Lone Star, einem Private Equity Unternehmen aus Dallas, USA. Saint-Gobain betonte, dass dieser Schritt notwendig sei, um weiteres Wachstum innerhalb der Baufachhandelssparte zu fördern, die insgesamt elf Marken umfasst und einen Jahresumsatz von 1,9 Milliarden Euro erwirtschaftet.

Marktsituation im Baustoffhandel

Der Baustoffhandel in Deutschland, zu dem Fachhändler wie Raab Karcher gehören, ist überwiegend mittelständisch geprägt. Mit einem Umsatz von etwa 20,4 Milliarden Euro im Jahr 2022 zeigt der Sektor ein kontinuierliches Wachstum. Der Fachhandel ist dabei ein zentraler Akteur, der einen Großteil der Umsätze in diesem Markt erzielt. Der Bundesverband des Deutschen Baustoff-Fachhandels zählte im vergangenen Jahr mehr als 2.200 Betriebsstätten und etwa 42.900 Beschäftigte in der Branche. Diese strukturellen Rahmenbedingungen werden auch im Kontext der Schließung von Raab Karcher in Aalen relevant.

Das Unternehmen selbst bleibt ein wichtiger Bestandteil des marktrelevanten Angebots und bedient weiterhin die Bedürfnisse der Bauwirtschaft, die eine Vielzahl an Produkten umfasst, die von Dämmstoffen über Fliesen bis hin zu Baumetallen reichen.

Details
Vorfall Insolvenz
Ursache konjunkturelle Situation, wirtschaftliche Entwicklung
Ort Aalen, Deutschland
Verletzte 19
Quellen