Razzia in Fitnessstudios: Russland zwingt junge Männer zum Wehrdienst!

Sankt Petersburg, Russland - In Russland verschärfen sich die Rekrutierungsmaßnahmen für den Wehrdienst in alarmierendem Maße. In einem auffälligen Vorfall drangen vermummte Männer Anfang Februar ins Fitnessstudio in Sankt Petersburg ein und zwangen junge Männer, sich auf den Boden zu legen. Diese Razzia, die mit Hämmern bewaffnet durchgeführt wurde, wurde von einem Video festgehalten. Offiziell wurde sie als präventive Maßnahme gegen illegale Migranten dargestellt, obwohl es Berichte über die Festnahme von Männern gibt, die sich nicht zum Militärdienst gemeldet haben. Über zwölf Personen wurden in dieser Razzia festgenommen, während sechs anderen aufgrund von Dokumentenproblemen die Freiheit entzogen wurde. Ähnliche Razzien fanden kürzlich auch in Moskau sowie in Städten wie Irkutsk und Jekaterinburg statt, wobei die Behörden die Männer nach ihrer Staatszugehörigkeit überprüften. Männer mit gültigen Wehrpflichtdaten wurden freigelassen, während andere Einberufungsbefehle erhielten. Diese erschreckenden Entwicklungen sind Teil einer größeren Kampagne, die darauf abzielt, die höchste Einberufungszahl seit Jahren zu erreichen, um insgesamt 2,4 Millionen Menschen für das Militär zu mobilisieren.

Präsident Wladimir Putin erließ bereits ein Dekret zur Einberufung von 160.000 Männern im Alter von 18 bis 30 Jahren, die am 10. April ihren Wehrdienst antreten mussten. Trotz offizieller Behauptungen des Verteidigungsministeriums, dass diese Einberufung nicht mit dem Ukraine-Krieg in Verbindung stehe, stehen viele junge Männer unter Druck, sich zu melden. So berichten einige von erzwungenen Rekrutierungen, während andere aus Mangel an Alternativen oder aufgrund von Druck freiwillig zu den Einberufungsstellen gehen. Es ist bekannt, dass die Wehrpflichtigen nach ihrer Ausbildung oft an die Front geschickt werden und dass die Gesichtserkennung zur Identifizierung von Männern verwendet wird, die sich dem Dienst entziehen wollen. Diese aggressiven Maßnahmen haben zur Folge, dass sich die Rekrutierung nicht nur auf migrantisch geprägte Gebiete konzentriert, sondern zunehmend auch russische Sportclubs betrifft.

Proteste im Ausland

In Heidelberg zogen etwa 350 Teilnehmer durch die Altstadt. Dort wurde die Bedeutung der Solidarität betont und Dank für die Unterstützung der Deutschen ausgesprochen. Diese Veranstaltungen sollen daran erinnern, dass der Krieg niemals vergessen wird und die ukrainische Unabhängigkeit weiterhin verteidigt werden muss. Der Unabhängigkeitstag, der seit 1992 gefeiert wird, erinnert an die Erklärung der Unabhängigkeit der Ukraine am 24. August 1991.

Die Situation in Russland und die internationalen Proteste sind Teil eines komplexen geopolitischen Spannungsfeldes. Der Druck, der auf den jungen Männern lastet, zeigt die aggressiven Rekrutierungsstrategien, die von der russischen Regierung verfolgt werden. Diese Maßnahmen, gepaart mit dem Kontext der Ukraine-Krise, werfen ein Licht auf die Herausforderungen und das Engagement der Menschen, die unter den aktuellen Bedingungen leben und kämpfen müssen.

LVZ berichtet, dass …
SWR berichtet über …
DW untersucht, wie …

Details
Vorfall Einberufung
Ursache Dokumentenprobleme, illegale Migration
Ort Sankt Petersburg, Russland
Festnahmen 6
Quellen