Hungersnot in Äthiopien: WFP stoppt Hilfe für 650.000 Bedrohte!

Äthiopien, Land - Das World Food Programme (WFP) hat die Behandlung von 650.000 unterernährten Frauen und Kindern in Äthiopien aufgrund gravierender Finanzierungsengpässe ausgesetzt. Diese kritische Entscheidung, die am 22. April 2025 bekannt gegeben wurde, signalisiert, dass die Hilfe für insgesamt 3,6 Millionen Menschen in Äthiopien auf dem Spiel steht, sollte bis Juni keine neue Finanzierung gesichert werden. Der WFP-Landesdirektor in Äthiopien, Zlatan Milisic, berichtete von Schwierigkeiten, die notwendigen Gelder zu sichern, obwohl es Ausnahmen von US-Hilfefreigaben gab. Eine prognostizierte Finanzierungslücke von 222 Millionen US-Dollar zwischen April und September 2025 verstärkt diese besorgniserregende Situation.

Die Humanitäre Lage in Äthiopien ist alarmierend. Angesichts der schwerwiegenden Nahrungsmittelengpässe, die durch Konflikte, extremes Wetter wie Dürre sowie regionale Instabilität ausgelöst werden, sind mehr als 10 Millionen der 130 Millionen Menschen in Äthiopien von Hunger bedroht. Historisch gesehen erholt sich das Land gerade von zwei Jahren brutalem Bürgerkrieg in der nordäthiopischen Region Tigray, der im November 2022 endete und mindestens 600.000 Menschenleben forderte. Zudem gibt es wieder Spannungen zwischen Äthiopien und Eritrea, welche Ängste vor einem möglichen weiteren Konflikt im Horn von Afrika auslösen.

Finanzierungsengpässe und ihre Folgen

Das WFP befürchtet, dass Tausende von Menschen noch hinter dem Ziel zurückbleiben werden, 2025 bis zu zwei Millionen Mütter und Kinder mit lebensrettender Ernährungsunterstützung zu versorgen. Dies ist besonders besorgniserregend, da das WFP bereits die Nahrungsmittelrationen für viele Bedürftige reduziert hat und jetzt an einem kritischen Punkt angelangt ist. Ohne zusätzliche Mittel können auch Bar- und Sachleistungen für bis zu eine Million Flüchtlinge im kommenden Juni eingestellt werden.

Die aktuellen Krisen in Äthiopien verschärfen sich durch eine Vielzahl an Faktoren, die das Land plagen: Heuschreckenplagen, die Covid-19-Pandemie, gewaltsame Konflikte und die Auswirkungen des Klimawandels. Dies hat viele Äthiopier*innen in eine ausweglose Situation gedrängt, wo Hunger und Nahrungsmittelknappheit omnipräsent sind. Laut UN gibt es inzwischen etwa 3,46 Millionen Binnenflüchtlinge, die vor Gewalt fliehen und häufig in überfüllten städtischen Siedlungen leben.

Klimawandel und humanitäre Notlagen

Der Klimawandel trägt erheblich zu dieser humanitären Krise bei, indem er extreme Wetterereignisse wie Dürre verstärkt. Dies führt nicht nur zu einem Verlust von natürlichen Ressourcen wie Wasser und Weideland, sondern schürt auch Konflikte zwischen verschiedenen Volksgruppen und Pastoralisten. Die Notsituation wird zusätzlich durch die faktische Abhängigkeit von humanitärer Hilfe verschärft, da viele Menschen auf Unterstützung angewiesen sind oder aufgrund von Gewalt ihre Heimat verlassen mussten.

Insgesamt zeigt sich, dass die Verbindung zwischen Klimaflucht, Hunger und Gewalt komplex ist. Der Mangel an Nahrungsmitteln und Unterstützung, bedingt durch die unterdurchschnittliche Niederschlagsprognose und andauernde Gewalt in der Amhara-Region, könnte die Bedingungen in Äthiopien weiter verschärfen. Wenn die internationale Gemeinschaft nicht schnell handelt, droht mehr als nur ein abstraktes finanzielles Defizit; es geht um das Überleben von Millionen von Menschen in Äthiopien.

Für weitere Informationen über die Krise in Äthiopien und wie Sie helfen können, besuchen Sie die Seiten von Al Jazeera, Devdiscourse und Welthungerhilfe.

Details
Vorfall Finanzkrise
Ursache Finanzierungsengpass, Konflikte, Instabilität, Dürre
Ort Äthiopien, Land
Quellen