Razzia in München: Sechs Betrüger verhaftet – Senioren betrogen!

Münchner Polizei nimmt sechs Betrüger in Polen fest, die Senioren mit Schockanrufen um Millionen betrogen. Schutzmaßnahmen empfohlen.
Münchner Polizei nimmt sechs Betrüger in Polen fest, die Senioren mit Schockanrufen um Millionen betrogen. Schutzmaßnahmen empfohlen. (Symbolbild/NAG Archiv)

München, Deutschland - München – Münchner Ermittler haben in einer großangelegten Aktion sechs mutmaßliche Betrüger festgenommen, die ein Callcenter in Polen betrieben. Diese Bande führte betrügerische Anrufe durch, die sich gezielt gegen Senioren richteten. Laut tz.de entstand im Jahr 2023 ein Schaden von über 3 Millionen Euro durch sogenannte Schockanrufe, die vor allem in München stattfanden.

Die Betrugsmasche dieser kriminellen Gruppe war perfide: Den älteren Menschen wurde am Telefon vorgegaukelt, ein nahes Familienmitglied habe einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht, und sie müssten dringend eine „Kaution“ zahlen. Diese Taktik ist typisch für die Betrüger, lädt das Bundeskriminalamt BKA mit Warnhinweisen ein, da sie immer wieder ähnliche Anrufer-Strategien beobachten, bei denen auch als staatliche Institutionen ausgegebene Anrufer unter Druck setzen.

Schockanrufe in Deutschland

Die Ermittlungen zeigen, dass die Täter nicht nur in Bayern, sondern in insgesamt acht Bundesländern aktiv waren, mit mindestens 17 dokumentierten Betrugsfällen. Die Opfer sind Senioren im Alter von 56 bis 92 Jahren, die oft emotional unter Druck gesetzt werden. Es ist bekannt, dass die Täter häufig mehrere Anrufer einsetzen, die sich während des Gesprächs abwechseln, um den Druck auf die Opfer zu erhöhen und eine schnelle Entscheidung zu erzwingen. Diese Betrugsversuche zielen gezielt auf ältere Menschen ab, die oft nicht die nötige Erfahrung im Umgang mit solchen Situationen haben.

Die Festnahmen wurden von Staatsanwalt Maximilian Beer als „großer Coup“ beschrieben. Es wurden nicht nur die sechs Haupttäter, bestehend aus vier Frauen und zwei Männern, erwischt, sondern auch sogenannte „Keiler“, die für die Anrufe trainiert wurden. Die Täter befinden sich in Untersuchungshaft in Polen, was die grenzüberschreitenden Ermittlungen zusätzlich erschwert.

Prävention und Schutzmaßnahmen

Die Häufigkeit von Schockanrufen und anderen Betrugsmaschen hat in den letzten Jahren zugenommen. Neben den Schockanrufen sind Senioren auch häufig Opfer anderer Betrugsmethoden, wie dem sogenannten „Enkeltrick“. Hier geben sich die Betrüger als Verwandte aus und bitten um finanzielle Unterstützung für dringende Anliegen. Der Pflegehilfe weist darauf hin, dass es wichtig ist, ältere Menschen zu sensibilisieren und ihnen Informationen über gängige Betrugsmaschen zur Verfügung zu stellen, damit sie diese leichter erkennen können.

Die Polizei und das BKA geben einige Ratschläge, um sich vor Betrug zu schützen: Keine persönlichen oder finanziellen Informationen am Telefon preisgeben, Misstrauen bei unbekannten Anrufern entwickeln und grundsätzlich keine Zahlungen leisten. Bei Verdacht sollte umgehend die Polizei kontaktiert werden. Es ist wichtig, die eigene Familie in solchen Fällen zu informieren und verdächtige Anrufe zu melden.

Experten raten zudem, den persönlichen Wohnbereich vor unberechtigten Personen zu schützen und Wertsachen sicher aufzubewahren. Die zunehmende Nutzung digitaler Medien birgt zudem neue Risiken, weshalb Aufklärung und Schulungen für Senioren unerlässlich sind, um sie im Kampf gegen Betrug zu unterstützen.

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Ort München, Deutschland
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