Reality-Show The American: Migranten kämpfen um die US-Staatsbürgerschaft!

San Francisco, USA - Das US-Heimatschutzministerium prüft derzeit ein ungewöhnliches Konzept, bei dem Migranten in einer Reality-TV-Show um eine beschleunigte Einbürgerung konkurrieren sollen. Die Sendung trägt den Arbeitstitel „The American“ und wurde von Rob Worsoff, einem Produzenten, der für Formate wie „Duck Dynasty“ bekannt ist, entwickelt. Worsoff hat bereits ähnliche Ansätze unter der Obamas Verwaltung vorgestellt, jedoch ist das Projekt nun in einer frühen Prüfphase und es wurde noch keine endgültige Entscheidung getroffen. Die Inhalte der Show sollen Wettbewerbe zu amerikanischer Geschichte und Kultur beinhalten, die Teilnehmer jedoch nicht mit extremen Herausforderungen konfrontieren. Worsoff betont, dass es sich nicht um eine „Tribute von Panem“-Show handeln soll. Das Ministerium hat in der Vergangenheit hunderte von Anfragen für ähnliche Formate erhalten, die einem standardisierten Prüfungsverfahren unterliegen, weshalb auch hier zunächst eine genauere Bewertung erfolgen muss.
Die Ministeriumssprecherin Tricia McLaughlin äußerte sich positiv zum Konzept und bezeichnete es als eine Feier der US-Staatsbürgerschaft. Berichte über eine Unterstützung durch die Heimatschutzministerin Kristi Noem für das Projekt wurden jedoch von der Behörde zurückgewiesen. Noem hat das Konzept weder genehmigt noch zur Prüfung vorgelegt bekommen. Diese Situation ist bemerkenswert, da sie für einen strengen Kurs in der US-Migrationspolitik steht und in der Vergangenheit häufig für ihre medienwirksamen Auftritte kritisiert wurde.
Wettbewerbe und Formate der Show
Das geplante Format sieht vor, dass die Kandidaten durch verschiedene Bundesstaaten reisen und an kulturellen Wettbewerben teilnehmen. Beispiele für solche Aktivitäten könnten Goldschürfen in San Francisco, Baumstammbalancieren in Wisconsin und sogar der Bau von Raketenteilen für die NASA in Florida sein. Auch der Zusammenbau eines Ford Modell T in Detroit oder eine Postaustragung zu Pferd in Missouri stehen auf der Agenda. Neben den Wettbewerben soll es auch eine persönliche Komponente geben, bei der die Teilnehmer ihre Erfahrungen und Träume teilen. Worsoff hat außerdem klargestellt, dass auch im Falle einer Niederlage die Möglichkeit besteht, die Staatsbürgerschaft zu beantragen.
Wenn die Show letztlich produziert wird, könnte die Vereidigung des Gewinners direkt vor dem Capitol Hill stattfinden. Mögliche Moderatoren, die für diese Aufgabe in Betracht gezogen werden, sind prominente Persönlichkeiten wie Sofia Vergara, Ryan Reynolds und Mila Kunis. Neben der Staatsbürgerschaft könnten auch „typisch amerikanische“ Preise, wie ein Starbucks-Gutschein im Wert von 10.000 US-Dollar, vergeben werden.
Kritik und Kontroversen
Obwohl das Konzept von Teilen der Regierung als innovativ angesehen wird, gibt es auch Bedenken. Bürgerrechtsorganisationen haben die Regierung kritisiert und werfen ihr vor, mit Abschiebungen grundlegende rechtsstaatliche Prinzipien zu verletzen. Noems Besuch in einem Hochsicherheitsgefängnis in El Salvador hat zusätzlich für negative Schlagzeilen gesorgt und die Debatte über die ethischen Implikationen der Reality-Show angeheizt. Zudem äußern einige Mitarbeiter des Heimatschutzministeriums Bedenken bezüglich der Außenwirkung des Formats und dessen Einfluss auf die öffentliche Wahrnehmung von Einwanderern in den USA.
Insgesamt bleibt abzuwarten, ob die Reality-Show tatsächlich realisiert wird. Die Idee, einen nationalen Dialog über das Amerikanersein anzustoßen und den Einwanderungsprozess Lichter zu reflektieren, hat sowohl Befürworter als auch Kritiker.
Für mehr Informationen über das Konzept und die laufenden Überlegungen des Ministeriums besuchen Sie bitte bnn.de, 20min.ch und t-online.de.
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Ort | San Francisco, USA |
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