Kaffee im Wandel: Warum junge Generationen die Filterkaffee-Tradition brechen
Deutschland - Die Kaffeekultur in Deutschland steht vor einem Wandel, der durch signifikante Änderungen im Kaufverhalten der jüngeren Generationen geprägt ist. Aktuelle Studien zeigen, dass nur 25% der 18- bis 24-Jährigen regelmäßig Kaffee konsumieren, im Vergleich zu 59% der über 55-Jährigen. Diese Verschiebung hat direkte Auswirkungen auf das Angebot in Supermärkten wie Rewe und Kaufland. Insbesondere die jüngeren Kunden tragen nur mit 10% zum Umsatz bei, was zu einem Rückgang traditioneller Produkte führt, die einst eine zentrale Rolle spielten. DerWesten berichtet, dass die Zubereitungsmethoden von Kaffee ebenfalls im Wandel begriffen sind. Während ältere Generationen Filterkaffee bevorzugen, greifen junge Erwachsene zunehmend zu Alternativen wie Espresso, Café Crema und Cappuccino.
Eine Umfrage von YouGov, erstellt im Jahr 2024, verdeutlicht diesen Trend, indem sie zeigt, dass nur 50% der Gesamtbevölkerung zu den regelmäßigen Kaffeetrinkern zählt. Die Produktkategorien wie Kaffeefilter, Kaffeesahne und Kondensmilch verlieren an Bedeutung. Besonders besorgniserregend ist, dass laut einer Studie von Consumer Panel Services GfK lediglich 10% des Umsatzes dieser Produkte von unter 42-Jährigen generiert wird. Handelsexperte Robert Kecskes warnt, dass diese traditionellen Kaffeeprodukte möglicherweise aus dem Supermarktregal verschwinden könnten, während alternative Angebote zunehmend favorisiert werden. Ruhr24 hebt hervor, dass auch in der Milchnutzung Unterschiede deutlich werden: Nur 28% der 18- bis 24-Jährigen verwenden Kuhmilch im Kaffee, im Vergleich zu über 50% der 45- bis 54-Jährigen.
Die Rolle pflanzlicher Alternativen
Pflanzliche Milchalternativen wie Hafer- und Sojamilch erfreuen sich besonders bei den jüngeren Generationen zunehmender Beliebtheit. Während 17% der 18- bis 24-Jährigen auf diese Alternativen setzen, nutzen nur 6% der über 55-Jährigen solche Produkte. Der Trend könnte sich weiter verstärken, insbesondere wenn jüngere Erwachsene ihre eigenen Haushalte gründen. Diese veränderten Konsumgewohnheiten bedeuten nicht nur eine Herausforderung für Einzelhändler, sondern auch für die gesamte Kaffeeindustrie, die sich anpassen muss.
Zusätzlich zu diesen gesellschaftlichen Veränderungen sieht sich die Kaffeeproduktion auch klimatischen Herausforderungen gegenüber. Der Klimawandel beeinträchtigt die Erträge und die Qualität des Kaffees durch Dürren und unberechenbare Wettermuster. Meinl hebt hervor, dass die Branche widerstandsfähige Anbaumethoden und klimaangepasste Kaffeesorten erforscht, um den Herausforderungen der Zukunft gerecht zu werden. Innovative Lösungen wie laborgezüchtete Kaffeesetzlinge sollen helfen, die Qualität des Kaffees zu sichern.
Um die Zukunft des Kaffees zu sichern, arbeiten Unternehmen an Initiativen, die den Erhalt des Erbes der Kaffeekultur unterstützen. Programme zur Weiterbildung von Kaffeebauern sollen sicherstellen, dass diese mit den notwendigen Werkzeugen ausgestattet sind, um auch unter schwierigen Bedingungen wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Eine Zusammenarbeit mit NGOs und anderen Akteuren der Branche ist Teil dieser Bestrebungen.
Der Kaffee des 21. Jahrhunderts wird also nicht nur von den Vorlieben der Konsumenten geprägt, sondern muss sich auch in einer sich ständig verändernden Klimasituation behaupten. Die Herausforderungen sind enorm, aber die Innovationskraft der Branche könnte dazu beitragen, dass der Kaffee auch in Zukunft eine zentrale Rolle im Alltag vieler Menschen spielen wird.
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