Klaus Rhode wird 95: Ein Leben für den kritischen Lokaljournalismus!
Frankenthal, Deutschland - Am 19. April 2025 feiert Klaus Rhode, der langjährige Redaktionschef der „Frankenthaler Zeitung“, seinen 95. Geburtstag. Rhode blickt auf über 40 Jahre aktiver Arbeit im Lokaljournalismus zurück und hebt die Bedeutung von kritischem, aber fairem Journalismus hervor. Er betont, dass er stets eine unabhängige und aufrechte Position im Journalismus einnehmen wollte und lehnte unterwürfige Arbeitsbedingungen ab. Seine Rolle als Redakteur bei der RHEINPFALZ hat maßgeblich zur Entwicklung des Lokaljournalismus in der Region beigetragen.
Die Herausforderungen, mit denen der Lokaljournalismus konfrontiert ist, sind nicht zu übersehen. Wie Deutschlandfunk berichtet, sinken die Auflagen der Zeitungen in Deutschland seit Jahren, was vor allem Lokal- und Regionalzeitungen betrifft. Wiebke Möhring, Professorin für Journalistik, äußert gemischte Ansichten über die Zukunft dieser Medien. Während einmal täglich 18 Millionen Zeitungen verkauft wurden, sind es heute nur noch 11 Millionen.
Negative Auswirkungen auf die Demokratie
Der Rückgang des Lokaljournalismus könnte erhebliche Folgen für die Demokratie haben. In den USA gibt es bereits Regionen ohne Lokaljournalismus, was zu ineffizienter Verwaltung in Rathäusern führt. Eine Studie aus der Schweiz zeigt, dass eine Abnahme des Lokaljournalismus mit einer geringeren Wahlbeteiligung korreliert. Möhring kritisiert zudem das veraltete Geschäftsmodell der Zeitungsverlage, die Schwierigkeiten haben, sich an die veränderten Bedürfnisse der Leser anzupassen.
Verlage wie die Funke-Mediengruppe berichten von massiven Auflagenverlusten und dem damit verbundenen wirtschaftlichen Druck. Diese Situation hat sie veranlasst, Kostensenkungsprogramme und Personalabbau anzustreben. Der Dumont-Verlag denkt sogar darüber nach, regionale Tageszeitungen zu veräußern. Trotz der Herausforderungen gibt es auch Hoffnung: Das Interesse an Lokaljournalismus bleibt bestehen, und die Zahlungsbereitschaft für digitale Inhalte steigt kontinuierlich.
Innovationen im Lokaljournalismus
Um den aktuellen Entwicklungen gerecht zu werden, versuchen Verlage, digitale Bezahlmodelle zu etablieren, um die Einnahmen aus gedruckten Zeitungen auszugleichen. Eine strategische Neuausrichtung sieht vor, die überregionale Berichterstattung zu zentralisieren, um Ressourcen zu sparen. Chefredakteurin Hannah Suppa betont die Notwendigkeit, sich an die Interessen jüngerer Zielgruppen anzupassen.
Zusätzlich fördern neue Medienangebote wie Merkurist.de Bürgerbeteiligung, indem sie es den Lesern ermöglichen, Themen vorzuschlagen. Merkurist.de hat in Mainz bereits ca. 30.000 Seitenaufrufe pro Tag und finanziert sich durch Investoren. In ähnlicher Weise initiiert Correctiv.Lokal Kooperationen zwischen Lokalzeitungen, um umfassendere Recherchen zu ermöglichen, was darauf abzielt, den Lokaljournalismus insgesamt zu stärken.
Wie die bpb herausstellt, ist auch die Schaffung von Plattformen für lokale Themen sowie die direkte Einbindung der Bürger von wesentlicher Bedeutung geworden. Der Wandel im Journalismus erfordert ein Umdenken im Kontakt zwischen Lesern und Redaktionen, um den dynamischen Veränderungen in der Medienlandschaft gerecht zu werden.
Klaus Rhode, der sein Leben dem Lokaljournalismus gewidmet hat, bleibt ein Symbol für die Tradition und die Herausforderungen dieses wichtigen Sektors der Medienlandschaft. Seine Einsichten und Erfahrungen sind wichtiger denn je, wenn es darum geht, die Herausforderungen des modernen Journalismus zu meistern.
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Ort | Frankenthal, Deutschland |
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