Robert Menasse: Uraufführung von Die Erweiterung am Nationaltheater!

Robert Menasses Stück „Die Erweiterung“ feiert am Nationaltheater Premiere. Es thematisiert Albaniens EU-Beitritt und menschliche Schicksale.
Robert Menasses Stück „Die Erweiterung“ feiert am Nationaltheater Premiere. Es thematisiert Albaniens EU-Beitritt und menschliche Schicksale. (Symbolbild/NAG)

Hartberg, Österreich - Am 22. Mai 2025 wird das Nationaltheater Mannheim ein bedeutendes Ereignis feiern: die Uraufführung des Stücks „Die Erweiterung“, basierend auf dem gleichnamigen Roman von Robert Menasse. Der österreichische Schriftsteller hat sich in seiner Trilogie mit der Europäischen Union auseinandergesetzt und thematisiert in diesem Werk den Wunsch Albaniens, der EU beizutreten. Diese dramatische Adaption wird unter der Regie von Anna-Elisabeth Frick entstehen, die nur wenige Informationen im Vorfeld zur Produktion preisgeben konnte. Bekannt ist jedoch, dass die Dramaturgin nicht namentlich erwähnt wurde, was zusätzlich Raum für Spekulationen bietet. Die Rheinpfalz berichtet von dieser mit Spannung erwarteten Inszenierung.

Der Roman „Die Erweiterung“ setzt sich detailliert mit dem politischen Gefüge im Kontext der EU auseinander. Ein zentraler Handlungsstrang umfasst den Diebstahl des Helms des albanischen Nationalhelden Skanderbeg aus einem Wiener Museum. Diese Handlung bildet den Ausgangspunkt für eine spannende Jagd, die in einem Showdown auf einer Kreuzfahrt gipfelt, auf der Regierungschefs und Vertreter der EU zusammenkommen. Der Helm, der im Stück eine symbolische Rolle spielt, verknüpft die verschiedenen Erzählstränge und weist auf die Dekadenz der Politik auf dem „europäischen Dampfer“ hin. Zudem wird die Inszenierung durch den Einsatz von Stroboskoplicht und die Thematisierung von Selbsttötung geprägt.Das Nationaltheater Mannheim hebt hervor, wie diese Elemente die individuellen Biografien und Hoffnungen der Charaktere beleuchten.

Kritik und politischer Kontext

Robert Menasse hat bereits mit seinem ersten EU-Roman „Die Hauptstadt“, der 2017 den Deutschen Buchpreis erhielt, für Aufsehen gesorgt. In „Die Erweiterung“ kombiniert er Tragödie, Satire, Liebesgeschichten und historische Lektionen und nutzt dabei Fakten und Fiktionen, um aktuelle politische Ereignisse, wie das Veto von Emmanuel Macron gegen Albaniens Beitritt zur EU, kritisch zu hinterfragen. Menasse thematisiert in diesem Zusammenhang die Widersprüche innerhalb der EU, wo Politiker in Albanien mit dem Beitritt werben, während EU-Staaten skeptisch bleiben.Die Süddeutsche Zeitung beleuchtet Menasses kritische Sicht auf den Nationalismus und die Symbolpolitik in den Staaten der Europäischen Union.

Die Inszenierung von „Die Erweiterung“ wird somit nicht nur literarisch, sondern auch politisch relevant und spricht eine breite Öffentlichkeit an. Menasse selbst führt eine Lesereise durch zahlreiche deutsche Städte, um das Bewusstsein für die Herausforderungen und Chancen in Europa zu schärfen. Der Autor, der 1991 mit seinem Debütroman „Selige Zeiten, brüchige Welt“ bekannt wurde, plädiert für eine gemeinsame europäische Zukunft, die auf Kooperation und Wandel basiert. Der Abend der Uraufführung wird daher mit großer Vorfreude und Erwartung betrachtet, da er sowohl literarisch als auch politisch Impulse setzen könnte.

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Ort Hartberg, Österreich
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