Rügenbrücke gesperrt: Verkehrskollaps vor Pfingsten droht!

Rügenbrücke, 18528, Rügen, Deutschland - Die Rügenbrücke, die seit Dienstagmorgen gesperrt ist, wird bis zum 5. Juni nicht befahrbar sein. Diese Entscheidung wurde getroffen, um Verkehrschaos an dem sich nähernden Pfingstwochenende zu vermeiden. Für die notwendigen Fräs- und Asphaltarbeiten ist eine Vollsperrung unumgänglich. Ursprünglich war der Beginn dieser Maßnahmen für den 7. Mai geplant, jedoch sind die Sanierungsarbeiten schneller vorangeschritten als erwartet. Nach dem 5. Juni sollen dann zwischen dem 6. und 10. Juni jeweils eine Fahrspur wieder freigegeben werden. Ab dem 10. Juni wird die Brücke dann bis zum 18. Juni erneut komplett gesperrt, bevor die endgültigen Arbeiten voraussichtlich am 25. Juni abgeschlossen sind. Diese Maßnahme ist Teil einer umfassenden Sanierung der Rügenbrücke, die seit etwa 18 Jahren in Betrieb ist und deren Technik erneuert werden muss. Neben der Brücke ist auch die Bundesstraße 96 zwischen Kubbelkow und Bergen-Mitte betroffen, die bis voraussichtlich 28. Mai komplett gesperrt ist, um weitere Arbeiten durchzuführen.
Herausforderungen bei Brückeninstandhaltungen
Die Sanierung der Rügenbrücke ist nicht isoliert, sondern Teil eines größeren Problems im deutschen Straßennetz. Wie tagesschau.de berichtet, sind rund 10.000 Brücken sanierungsbedürftig. Der volkswirtschaftliche Schaden durch solche Vollsperrungen ist erheblich. Ein Brückengipfel wurde im März 2022 von Bundesverkehrsminister Volker Wissing einberufen, um Maßnahmen zur Beschleunigung der Brückensanierung vorzustellen. Demnach gibt es einen Sanierungsstau, der etwa 4.000 Brücken an Autobahnen und Bundesstraßen betrifft.
Die Autobahn GmbH hat bereits milliardenschwere Mehrbedarfe gemeldet. Während einige Brückenprojekte, wie die Rahmedetalbrücke in Lüdenscheid, aufgrund von Sicherheitsbedenken seit Dezember 2021 gesperrt sind, gibt es Pläne für einen Neubau, dessen Abschluss für Ende 2027 vorgesehen ist. Ein erstes Teilstück könnte bereits im Mai 2026 mit vier verengten Fahrspuren eröffnet werden.
Finanzierungsfragen auf dem Tisch
Die finanziellen Mittel für die Brückensanierung sollen von 4,5 Milliarden Euro auf 5,7 Milliarden Euro im Jahr 2026 erhöht werden. Der Bundesrechnungshof hat die ambitionierte Zielvorgabe von 400 Brückensanierungen pro Jahr als „gänzlich unrealistisch“ bezeichnet und auf fehlendes Personal sowie Fehlplanungen bei der Autobahn GmbH hingewiesen. Im vergangenen Jahr wurden lediglich 238 Projekte abgeschlossen, statt der benötigten 438.
Ein zusätzlicher Finanzierungsbedarf von rund 5,5 Milliarden Euro wird für den Zeitraum von 2025 bis 2028 erwartet. Der neue Infrastrukturfonds, den Minister Wissing vorschlägt, könnte helfen, die Finanzierung von Schienen, Straßen und Wasserwegen auf eine breitere Basis zu stellen. Dies ist jedoch nur ein erster Schritt, und die Diskussion befindet sich noch am Anfang.
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Ort | Rügenbrücke, 18528, Rügen, Deutschland |
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