RWE senkt Investitionen auf 35 Milliarden Euro: Was steckt dahinter?

RWE senkt Investitionen auf 35 Milliarden Euro bis 2030, beeinflusst von US-Energiepolitik und globalen Unsicherheiten.
RWE senkt Investitionen auf 35 Milliarden Euro bis 2030, beeinflusst von US-Energiepolitik und globalen Unsicherheiten. (Symbolbild/NAG Archiv)

New York, USA - RWE plant für die Jahre 2025 bis 2030 Nettoinvestitionen von insgesamt 35 Milliarden Euro, was eine Reduktion von 10 Milliarden Euro im Vergleich zu früheren Planungen darstellt. Diese Entscheidung ist – laut Tagesschau – stark beeinflusst durch die neue US-Energiepolitik unter Präsident Trump, die etwa Windparks vor der US-Küste per Dekret verbietet. Ein geplanter Windpark vor New York musste aufgrund dieser politischen Veränderungen abgesagt werden. RWE benötigt demnach klare Vorgaben zur Zollpolitik, um ihre zukünftigen Investitionsentscheidungen sicher zu treffen.

In den letzten sechs Jahren hat sich RWE von einem traditionellen Kohle- und Atomkonzern zu einem Anbieter von erneuerbaren Energien entwickelt. Aktuell entfallen bereits 41 Prozent des Stroms auf erneuerbare Quellen. In den USA ist RWE zudem der viertgrößte Ökostromlieferant und der zweitgrößte im Solarbereich. Dennoch spürt das Unternehmen die Ungewissheiten durch steigende Zinsen, hohe Inflation sowie geopolitische Spannungen, die die Investitionsentscheidungen weiter erschweren.

Restriktionen in den USA

Die amerikanischen Investitionsprojekte von RWE, die derzeit eine Leistung von rund 4 Gigawatt umfassen, werden in Zukunft restriktiver gehandhabt. Vorstandschef Markus Krebber betonte, dass das bisherige Programm „sehr immunisiert gegen Zölle“ sei, und extrem diskutierte Zölle die Kosten nur um etwa 1 Prozent erhöhen würden. Gleichzeitig habe RWE mit den bisherigen Investitionen ein Gefühl der Sicherheit. Zukünftige Entscheidungen sind jedoch stark abhängig von einer Minderung des Zollrisikos sowie einem stabilen Genehmigungsrahmen.

Eine klare Planung von neuen Investitionen soll innerhalb der nächsten sechs bis neun Monate präsentiert werden. Die Unsicherheiten haben bereits dazu geführt, dass RWE in der aktuellen Phase weniger neue Investitionszusagen erwartet. Finanzvorstand Michael Müller erläuterte, dass ein Teil der Einsparungen auch dazu genutzt werden soll, den Verschuldungsgrad im Verhältnis zum EBITDA zu senken, wobei bereits Ende 2025 ein Wert von 3,0 im unteren Zielbereich angestrebt wird.

Dividenden und finanzielle Performance

Der Netto-Gewinn von RWE ist im vergangenen Jahr um mehr als 40 Prozent auf etwa 2,3 Milliarden Euro gesunken. Trotz dieser Rückgänge plant das Unternehmen, über 800 Millionen Euro Dividende in diesem Jahr auszuschütten, mit einer jährlichen Steigerung von 5 bis 10 Prozent bis 2030. Dies ist besonders bemerkenswert, da rund 80 Städte und Kreise in Deutschland von diesen Dividendenzahlungen profitieren.

RWE, einer der größten Energieversorger in Europa, verzeichnet eine Umsatzverteilung von 80,5 Prozent im Handel und Vertrieb von Strom und Gas, während die Produktion von erneuerbaren Energien 16,7 Prozent ausmacht. Geografisch wird der Umsatz zu 48,1 Prozent in Deutschland, 26,8 Prozent im Vereinigten Königreich und 4,2 Prozent in Nordamerika erwirtschaftet.

Inmitten der Herausforderungen zeigt sich in den USA ein Boom bei grünen Technologien, der neue Möglichkeiten für Unternehmen wie RWE schaffen könnte. Dies könnte das Investitionsumfeld jedoch auch weiter beeinflussen, da die Branche von den politischen Rahmenbedingungen und Marktentwicklungen stark abhängt. Weitere Entwicklungen hierzu sind in den kommenden Monaten zu erwarten, wie Spiegel berichtet.

Details
Ort New York, USA
Quellen