70-Jähriger verurteilt: Plagiatsintrige gegen Professor Graw aufgedeckt!

München, Deutschland - Am 6. März 2025 wurde ein 70-jähriger Mann in München zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Das Amtsgericht befand ihn schuldig wegen Verleumdung und Betrugs, da er eine Fälschung eines wissenschaftlichen Buches in Auftrag gegeben hatte, um einen Plagiatsvorwurf gegen Professor Matthias Graw zu erheben. Graw, der Leiter des rechtsmedizinischen Instituts der Ludwig-Maximilians-Universität, wurde in den letzten Jahren fälschlicherweise des Plagiats bezichtigt, was zu einem aufsehenerregenden Prozess führte.
Der Angeklagte, identifiziert als Otto Z., hatte es offensichtlich auf Graw abgesehen. Laut tz.de kam der Anstoß für seine Tat aus einer persönlichen Vendetta: 2020 war seine Mutter gegen seinen Willen obduziert worden. Z. engagierte Helfer in Pakistan, um ein gefälschtes Buch zu erstellen, welches den Anschein erwecken sollte, es sei vor 1987 veröffentlicht worden. Der Plan sah vor, Passagen und Abbildungen aus Graws Dissertation zu integrieren, um diesen als Plagiator zu entlarven.
Der Prozess gegen Otto Z.
Der Prozess gegen Z. war von zahlreichen Unterbrechungen begleitet. Seine Verteidigung stellte in Frage, ob das Schöffengericht zuständig war, und forderte sogar die Ablösung der Staatsanwältin. Trotz der Komplexität des Falls hielt die Staatsanwaltschaft dem Angeklagten vor, einen gefälschten wissenschaftlichen Sammelband erstellt zu haben, um Graw öffentlich zu diskreditieren. Diese Vorwürfe tauchten erstmals 2022 auf, als Z. das gefälschte Buch auf einer Auktionsplattform versteigerte und Plagiatsjäger informierte.
Die Ermittlungen vollständig angeheizt wurden von der Feststellung, dass der Sammelband als Täuschung entlarvt wurde, was durch Plagiatsgutachter im Oktober 2022 bestätigt wurde. Diese fanden Unstimmigkeiten im Impressum, in der Übersetzung und den Quellenangaben des Sammelbands. Z. wurde zudem wegen Urkundenfälschung und Betrugs angeklagt. Die Gerichte mussten klären, ob Z. allein handelte und welches Motiv ihm vorschwebte – nach gegenwärtigen Erkenntnissen war dies Rache.
Die Auswirkungen auf Matthias Graw
Trotz der schwerwiegenden Vorwürfe gegen Professor Graw wurden die Ermittlungen gegen ihn 2021 eingestellt, als sich herausstellte, dass die Plagiatsvorwürfe unbegründet waren. Graw selbst wies die Vorwürfe als „grob falsch und absurd“ zurück. Sein Ruf wurde durch die Vorwürfe jedoch erheblich beschädigt, was den weitreichenden Einfluss dieser mutmaßlichen Plagiatsintrige verdeutlicht.
Die Verurteilung von Otto Z. stellt einen wichtigen Schritt im Rechtssystem dar und zeigt, wie persönliche Konflikte in verzweifelten Handlungen enden können. Die Tragweite dieser Fälschung und die Hintergründe der Tat rufen nicht nur rechtliche, sondern auch ethische Fragen auf.
Weitere Informationen finden Sie auf LTO und Spiegel.
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Ort | München, Deutschland |
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