Nova Meierhenrich: Offene Worte über unerfüllten Kinderwunsch im neuen Buch

Nova Meierhenrich spricht über ihren unerfüllten Kinderwunsch in ihrem neuen Buch „Lebensschlenker“ und regt zur Diskussion an.
Nova Meierhenrich spricht über ihren unerfüllten Kinderwunsch in ihrem neuen Buch „Lebensschlenker“ und regt zur Diskussion an. (Symbolbild/NAG Archiv)

Kiel, Deutschland - Das Thema unerfüllter Kinderwunsch ist für viele Frauen eine schmerzhafte Realität. Nova Meierhenrich gibt nun Einblick in ihre persönliche Erfahrung in ihrem neuen Buch „Lebensschlenker“. Hierin thematisiert sie ihre aufreibende Reise, die zu keinem gewünschten Ergebnis führte. In einem Instagram-Beitrag erklärte sie, wie wichtig es ist, „einen neuen Weg zu finden“, wenn die persönliche Vorstellung von Glück nicht in Erfüllung geht. Diese sentimentalen Enthüllungen zielen darauf ab, anderen Frauen Mut zu machen und das Tabuthema offen zu diskutieren.

Meierhenrich berichtet von ihren Erfahrungen in einer Kinderwunschklinik in Dänemark, in die sie mehr als 30.000 Euro investierte, um den Traum von einem eigenen Kind zu verwirklichen. Sie schildert die emotionalen und finanziellen Belastungen, die mit der Suche nach schwangerschaftssteigernden Behandlungen verbunden sind. Im Rückblick stellt sie fest, dass sie sich keinen siebten Behandlungsversuch hätte leisten können. Ihre Erzählungen handeln nicht nur von der Trauer über unerfüllte Wünsche, sondern auch von der Notwendigkeit, Abschied von der Vorstellung zu nehmen, dass Kinder Teil ihres Lebens sein werden.

Psychische Belastungen und Herausforderungen

Der unerfüllte Kinderwunsch betrifft viele Paare in der Gesellschaft. Laut der WHO sind 7-9 % der Paare im reproduktiven Alter von Sterilität betroffen, was zu Selbstwertproblemen und einer verringerten Lebensqualität führen kann. Meierhenrichs Erfahrungen sind ein Spiegelbild der Herausforderungen, mit denen viele konfrontiert sind. Oft fühlen sich Betroffene isoliert, da sie nicht über ihre Schwierigkeiten sprechen. Ärzteblatt hebt hervor, dass viele Paare Geheimhaltung wahren, ihre Lebensweise dem Kinderwunsch unterordnen und oft jahrelange, körperlich und seelisch belastende Behandlungen in Kauf nehmen.

Studien zeigen, dass psychische Belastungen während solcher Behandlungen hoch sind. Die Behandlung selbst kann zu starken Stimmungsschwankungen, Angst und Depressionen führen. Frauen empfinden häufig intensivere emotionale Schmerzen bei Misserfolgen als Männer, während die männlichen Partner ähnliche emotionale Belastungen erleben, oft jedoch weniger Beachtung finden. Auch die DGPFG bestätigt, dass Unterstützung durch Partner Stress reduzieren kann, und dass die Kommunikation zwischen Behandlern und Männern oft unzureichend ist.

Das Bedürfnis nach Sensibilisierung und Unterstützung

Die medizinischen Behandlungen für Fertilitätsstörungen haben sich in den letzten zwei Jahrzehnten erheblich gewandelt. Trotz des medizinischen Fortschritts sind viele Betroffene von unrealistischen Erwartungen geleitet und haben oft Schwierigkeiten, die Risiken der Behandlungen zu erkennen. Im Ärzteblatt wird darauf hingewiesen, dass 74 % der Patientinnen mit erfolgloser In-vitro-Fertilisation (IVF) bereit sind, die Behandlung fortzusetzen, was deutlich macht, wie stark der Wunsch nach Elternschaft ist. Psychologische Behandlungsangebote könnten hierbei eine wichtige Unterstützung darstellen, um die emotionalen Herausforderungen zu bewältigen.

Meierhenrichs Buch soll nicht nur ein persönliches Zeugnis ablegen, sondern auch eine Diskussion über die redenwürdigen Themen zünden und den Druck verringern, unter dem viele Frauen stehen. Während die Gesellschaft oft die Fähigkeit, Kinder zu bekommen, als Selbstverständlichkeit ansieht, fordert sie dazu auf, die Realität zu reflektieren, die für viele Frauen ganz anders aussieht. Unerfüllter Kinderwunsch bleibt ein zentrales, oft schmerzliches Thema, das die emotionalen und psychologischen Aspekte der Betroffenen nicht außer Acht lassen darf.

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Ort Kiel, Deutschland
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