Wie Eltern Kinder bei Ängsten vor Krieg und Klima stärken können

Deutschland - In einer Zeit, in der Kinder und Jugendliche zunehmend mit globalen Krisen und Leistungsdruck konfrontiert sind, gewinnen Ängste eine noch größere Bedeutung. Laut der Psychologin Elisabeth Raffauf, die ein Buch über Ängste bei Kindern veröffentlicht hat, sind Themen wie Krieg, Klimawandel und soziale Ausgrenzung alltägliche Sorgen für viele Heranwachsende. Die damit verbundenen Ängste sind oft vielschichtig und reichen von Versagensangst bis hin zu Einsamkeit und digitaler Abhängigkeit. Solche Ängste können sowohl schützend als auch belastend sein und führen häufig zu einem Gefühl der Hilflosigkeit und dem Drang nach Kontrolle.
Eltern sollten die Ängste ihrer Kinder ernst nehmen und ihnen vermitteln, dass ihre Emotionen legitim sind. Raffauf betont, dass häufige Warnsignale für Angstprobleme Verhaltensänderungen, Rückzug, Schlafstörungen und Appetitlosigkeit sind. Offene Kommunikation ist von zentraler Bedeutung, um Kinder zu unterstützen und den Raum für Gespräche zu schaffen.
Die Bedeutung der Elternrolle
Die Auswirkungen von elterlichen Ängsten auf Kinder sind erhebliche. Eine Studie zeigt, dass 40% der Eltern möglicherweise ihre eigenen Ängste auf ihre Kinder übertragen. Diese Übertragung kann problematisch sein, da Kinder sich am Verhalten ihrer Eltern orientieren und ängstliche Verhaltensweisen übernehmen. Unbehandelte Angstserkrankungen bei Eltern können dazu führen, dass Kinder häufiger unter psychischen Problemen leiden. Hilfe für die Eltern, wie eine professionelle Therapie, kann sich positiv auf die Kinder auswirken und ihnen eine gesunde Perspektive auf Ängste vermitteln.
Es ist wichtig zu erkennen, dass nicht alle Ängste pathologisch sind. Entwicklungsbedingte Ängste, wie die Angst vor Fremden oder Trennungsangst, sind für Kinder natürlich und häufig vorübergehend. Rund 85% der Eltern bemerken diese Alters spezifischen Ängste, die meist mit bestimmten Entwicklungsschritten verbunden sind. Dennoch müssen auch ernsthafte Ängste, die das tägliche Leben der Kinder beeinträchtigen, ernst genommen werden.
Strategien zur Angstbewältigung
Um Kindern zu helfen, sollten Eltern gezielt Unterstützung bieten. Positive Erziehungsmaßnahmen sind entscheidend, um die Bewältigung von Ängsten zu fördern. Kreative Ansätze wie Malen, Rollenspiele oder gemeinsames Basteln können hilfreich sein, um mit Ängsten umzugehen. Offene Kommunikation zwischen Eltern und Kindern sollte gefördert werden, um sicherzustellen, dass Kinder ihre Sorgen teilen können.
Professionelle Hilfe ist notwendig, wenn Ängste das alltägliche Leben beeinträchtigen. Wichtig zu beobachtende Anzeichen sind Verhaltensauffälligkeiten, Alpträume oder Überaktivität. Wenn Ängste über einen längeren Zeitraum anhalten, sollte das Gespräch mit einer Fachkraft in Erwägung gezogen werden. Der Austausch mit anderen Eltern sowie Ressourcen wie Bücher und Beratungsstellen können ebenfalls wertvolle Unterstützung bieten.
Zusammenfassend zeigt sich, dass die richtige Herangehensweise an kindliche Ängste entscheidend ist. Eltern spielen eine zentrale Rolle, indem sie nicht nur die Ängste ihrer Kinder ernst nehmen, sondern auch ihre eigenen Ängste reflektieren und einen Raum für offene Gespräche schaffen. So können sie ihren Kindern helfen, mutig in eine unsichere Welt zu gehen und die Herausforderungen zu bewältigen, die das Aufwachsen mit sich bringt.
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