Magirus-Transformation: Ulmer Traditionsunternehmen bereitet sich auf 160 Jahre vor!

Ulm, Deutschland - Magirus, ein traditionsreiches Unternehmen aus Ulm, steht vor einem großen Umbruch. Unter der neuen Eigentümerschaft von Mutares, einem Münchener Finanzinvestor, wird ein umfassender Transformationsplan umgesetzt. Mutares verfolgt mit diesem Plan das Ziel, das Unternehmen für die nächsten 160 Jahre aufzustellen und gleichzeitig auf die veränderten Marktbedingungen zu reagieren. Thomas Hilse, der CEO von Magirus, hebt hervor, dass Mutares den klaren Wettbewerbsvorteil eines Wachstumsweges anstrebt und das Unternehmen effizienter, internationaler sowie profitabler gestalten möchte. Schwäbische.de berichtet, dass Magirus in den vergangenen Jahren mit finanziellen Herausforderungen zu kämpfen hatte. So endete das Jahr 2023 mit einem Umsatz von rund 300 Millionen Euro und einem Verlust von 35 Millionen Euro.
Im Rahmen des Transformationsprogramms plant Magirus, seine Umsatzspanne bis 2030 mehr als zu verdoppeln, und zwar auf über 750 Millionen Euro pro Jahr. Zu den wesentlichen Maßnahmen gehört ein 10-Punkte-Plan, der neben der Effizienzsteigerung auch die Internationalisierung und Innovationskraft des Unternehmens fördert. Zu den Kernpunkten zählt der Aufbau eigener Landesgesellschaften in der Schweiz, Spanien, Polen sowie den Vereinigten Arabischen Emiraten und die Errichtung kosteneffizienter Produktionsstandorte in Rumänien und Kroatien. Magirus Group hebt hervor, dass die Rückkehr zu wirtschaftlichem Wachstum als entscheidender Schritt betrachtet wird.
Strategische Neuausrichtung und Innovation
Ein weiterer wesentlicher Bestandteil des Plans ist die Einführung einer neuen Sparte namens „Magirus Defense“, die sich auf zivile und militärische Spezialfahrzeuge fokussiert, ohne eigene Waffen herzustellen. Schwerpunkt liegt hier auf der Entwicklung innovativer Löschfahrzeuge für militärische Einsätze. Magirus beabsichtigt zudem, eigene Schutzausrüstung zu entwickeln und den Markt sowohl im zivilen als auch im militärischen Sektor zu erweitern. Diese strategische Neuausrichtung soll dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit entscheidend zu steigern und neue Geschäftsfelder zu erschließen.
Ein effektiver Umbau wird angestrebt, der jedoch ohne betriebsbedingte Kündigungen erfolgen soll. Am Hauptsitz in Ulm wird die Beschäftigung stabil bleiben, wobei der Fokus insbesondere auf dem Drehleitergeschäft liegt. Aktuell beschäftigt Magirus rund 950 Mitarbeiter und etwa 1.300 in der gesamten Unternehmensgruppe. Thomas Hilse wird das Unternehmen zum 30. Juni 2024 verlassen, während Fatmir Veselaj am 1. Juli 2024 die Position des neuen CEO übernehmen wird. Magirus Group informiert hierüber umfassend.
Erfolgsfaktoren für Transformationen
In Anbetracht der Herausforderungen und Chancen, die mit der Transformation einhergehen, stellen sich viele Unternehmen die Frage nach den Erfolgsfaktoren für eine erfolgreiche Unternehmensumstellung. Laut einer Studie von Deloitte in Zusammenarbeit mit der Universität St. Gallen ist die klare Definition von Zielen und Kundenbedürfnissen von entscheidender Bedeutung. Zusätzlich sollte ein starkes Team aus neuen und bestehenden Führungskräften geformt werden. Die Berücksichtigung solcher Managementpraktiken kann entscheidend zur Sicherung von Wettbewerbsvorteilen beitragen. Die Studie hebt hervor, dass in den letzten zehn Jahren mehr als 85% der Unternehmen mindestens eine Transformation durchlaufen haben, jedoch nur 30% der Unternehmen ihre Ziele vollständig erreichen konnten. Deloitte bietet weitere Einblicke in diese relevante Thematik.
Insgesamt steht Magirus vor einer spannenden Zeit mit vielversprechenden Plänen, um in einem sich stetig verändernden Marktumfeld erfolgreich zu sein. Der Transformationsprozess könnte entscheidend sein, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben und das Unternehmen nachhaltig in die Zukunft zu führen.
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Ort | Ulm, Deutschland |
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