Geheime Schätze des Kupferschieferbergbaues im Mansfelder Land entdecken!

Mansfeld, Deutschland - Im Rahmen einer Sonderausstellung wird den Besuchern im Mansfelder Land eine tiefgehende Einsicht in die Geologie und Montanhistorie des ehemaligen Kupferbergbau geboten. Diese Ausstellung, die anlässlich des Jubiläums „825 Jahre Mansfelder Kupferschieferbergbau“ eröffnet wurde, zeigt eine beeindruckende Sammlung von Kupferschieferproben, die aus verschiedenen Schächten der Mansfelder und Sangerhäuser Mulde stammen. Unter anderem finden sich hier Erzlineale aus Bornit, Chalkopyrit und Chalkosin, ergänzt durch zahlreiche Mineralien.

Zu den Highlights der Ausstellung gehören seltene Stücke wie Chalkopyritkristalle, die bis zu 16 mm in Calcitdrusen wachsen, sowie Bergkristalle bis zu 2 cm im Dolomit. Darüber hinaus enthält die Sammlung eindrucksvolle Silberbleche von bis zu 20 cm und kunstvoll lockenförmig ausgebildetes Silber. Auch die Treppenhausvitrine zeigt Fossilien, die im Mansfelder Kupferschiefer gefunden wurden, während die Vitrine „Kupfer – Mineral des Jahres 2025“ Kupferminerale aus aller Welt präsentiert. Diese Ausstellungsstücke sind nicht nur von geologischem, sondern auch von kulturellem Interesse, da sie die tiefe Verwurzelung des Bergbaus in der Region verdeutlichen.

Der historische Kontext des Kupferschieferbergbaus

Der Kupferschieferbergbau hat nicht nur die Landschaft, sondern auch die Lebensumstände der Menschen im Mansfelder Land über Jahrhunderte hinweg geprägt. Die Wurzeln des Bergbaus reichen bis ins Jahr 1200 zurück, als die Bergknappen Nappian und Neucke erstmals Kupferschiefererz am Kupferberg bei Hettstedt entdeckten. Historische Dokumente belegen, dass bereits 1571 rund 130 Schächte mit etwa 1500 Bergleuten in Betrieb waren. Dabei erstreckte sich der Bergbau nicht nur auf das Mansfelder Land, sondern war auch in anderen Regionen wie dem Kyffhäuser und dem Thüringer Wald aktiv.

Im Laufe der Jahrhunderte erlebte die Branche zahlreiche Veränderungen. Zu den wichtigsten Entwicklungen gehörten der Einsatz von Dampfmaschinen ab 1785 zur Verbesserung bei der Wasserhebung und Erzförderung sowie der Bau des Schlüsselstollens, eines beeindruckenden 31 km langen Entwässerungsstollens, der von 1809 bis 1879 in Betrieb war. Insgesamt wurden zwischen 1200 und 1849 rund 10 Millionen Tonnen Erz und 290.300 Tonnen Kupfer aus dem Mansfelder Kupferschiefer gewonnen.

Die geologischen Besonderheiten des Kupferschiefers

Der Mansfelder Kupferschiefer zeichnet sich durch einen einzigartigen polymetallischen Charakter aus. Der Kupferschiefer liegt am südlichen Harzrand und wird von überlagernden Karbonat-, Sulfat- und Chlorid-Gesteinen des Zechsteins begleitet. Diese Gesteine haben eine Mächtigkeit von mehr als 1000 m. Der Kupferschiefer selbst ist ein 35-40 cm mächtiger, feinkörniger, bituminöser Mergel, der eine Vielzahl von Erzmineralien wie Kupferglanz, Buntkupferkies, und Zinkblende enthält.

Zusätzlich finden sich im Kupferschiefer bedeutende Metallanteile, darunter etwa 5 g Silber pro Tonne Kupfer sowie andere wertvolle Metalle wie Gold, Vanadium und Selen. Die spezielle geologische Lage und der reiche Metallgehalt haben den Mansfelder Kupferschiefer zu einer der bedeutendsten und ältesten Montanindustrien der Welt gemacht. Diese reiche Geschichte und die daraus resultierenden geologischen Schätze werden in der Ausstellung umfassend gewürdigt und erweitert, sodass die Besucher einen tiefen Eindruck von der Vielfalt und Bedeutung dieser Region bekommen können.

Die zeitgemäße Betrachtung des Bergbaus im Mansfelder Land bleibt auch in der heutigen Zeit relevant, beeinflusst sie doch nach wie vor die Kultur und Identität der Menschen, die in dieser traditionsreichen Region leben.

Details
Vorfall Sonstiges
Ort Mansfeld, Deutschland
Quellen