Dow unter Druck: Stilllegung von Anlagen in Sachsen droht!
Schkopau, Sachsen-Anhalt, Deutschland - Der US-Chemiekonzern Dow hat die Möglichkeit in den Raum gestellt, zwei seiner Anlagen in Deutschland stillzulegen. Die betroffenen Standorte befinden sich in Schkopau, Sachsen-Anhalt und Böhlen, Sachsen. Diese Anlagen sind als energie- und kostenintensiv bekannt, was sie verwundbar in der aktuellen Marktsituation macht. Eine endgültige Entscheidung über die Schließungen oder temporären Stilllegungen steht noch aus, doch die Unsicherheiten sind groß.
Dow hat in einer strategischen Überprüfung angekündigt, sich mitStandorten in Deutschland und Europa auseinanderzusetzen. Anlass dafür waren die sich verschärfenden Herausforderungen in der Nachfragesituation, hohe Energie-, Rohstoff- und CO2-Kosten sowie zunehmende regulatorische Belastungen, die das Unternehmen belasten. Laut ZVW sollen die Ergebnisse der Standortüberprüfung bis Mitte des nächsten Jahres vorliegen.
Betroffene Standorte und Mitarbeiter
Zusätzlich zu den Anlagen in Schkopau und Böhlen sind auch weitere Werke betroffen, darunter Standorte in Stade, Niedersachsen und Ahlen, Nordrhein-Westfalen. Insgesamt werden 14 Standorte in neun europäischen Ländern betrachtet. Das Unternehmen beschäftigt in Deutschland etwa 3.600 Mitarbeiter an 13 Standorten. Die Überprüfung könnte weitreichende Auswirkungen auf diese Beschäftigten haben, obgleich Unternehmenssprecherin betont, dass es noch verfrüht sei, über spezifische Auswirkungen zu spekulieren.
Die Diskussion über Standorte wird zudem von Dow’s jüngsten Geschäftszahlen begleitet. Das Unternehmen hat nur einen leichten Umsatzanstieg verzeichnet. Obwohl es in vielen Industrien keinen klaren Anzeichen einer Erholung gibt, sieht sich Dow weiteren Herausforderungen gegenüber, insbesondere durch das sich entwickelnde regulatorische Umfeld in Europa, so CEO Jim Fitterling.
Marktdynamik im Chemiesektor
Der globale Chemie-Markt ist weiterhin im Wandel. Deutschland ist der drittgrößte Produktionsstandort weltweit, hinter China und den USA, und spielt eine zentrale Rolle im internationalen Chemiesektor. Laut VCI wächst der weltweite Chemie-Markt dynamisch, wobei Deutschland 73 Prozent der weltweiten Umsätze generiert. Asien gewinnt an Bedeutung und bietet neue Herausforderungen, während europäische Unternehmen vom Wachstum in anderen Regionen profitieren, besonders im Bereich Pharmazeutika.
In Anbetracht dieser sich ändernden Marktbedingungen steht Dow vor der Notwendigkeit, sich strategisch neu auszurichten. Die kommenden Monate werden entscheiden, wie das Unternehmen mit Standortfragen umgeht und welche Maßnahmen zur Sicherung seiner Wettbewerbsfähigkeit ergriffen werden müssen.
Details | |
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Vorfall | Sonstiges |
Ursache | anhaltend herausfordernde Nachfragesituation, Überkapazitäten im Markt, hohe Energie-, Rohstoff- und CO2-Kosten, zunehmende regulatorische Belastungen |
Ort | Schkopau, Sachsen-Anhalt, Deutschland |
Quellen |