Görlitzer Landrat Meyer: Sport braucht Unterstützung und neue Ideen!

Görlitz, Deutschland - Stephan Meyer, der Landrat des Kreises Görlitz und Präsident des Oberlausitzer Kreissportbundes, wurde einstimmig für weitere vier Jahre gewählt. Meyer, der leidenschaftlich gerne läuft und kürzlich einen Marathon in Chemnitz absolviert hat, hebt die gesellschaftliche Bedeutung des Sports hervor und fordert Verbesserungen für die rechtlichen Rahmenbedingungen von Ehrenamtlichen in Sportvereinen. Der Kreissportbund, dem etwa 42.000 Mitglieder angehören, erlebt einen Aufschwung bei den Mitgliederzahlen, insbesondere im Nachwuchs- und Seniorenbereich. Dennoch sieht sich der Bereich mit Herausforderungen konfrontiert, allen voran dem Mangel an Übungsleitern und den Schwierigkeiten, Nachfolger für die Vereinsvorstände zu finden.
Politisch fordert Meyer, dass der Sportunterricht nicht gekürzt wird, und ist erfreut darüber, dass der Landkreis den Sportbereich von der Haushaltskonsolidierung ausgenommen hat. Obwohl es weiterhin Fördermöglichkeiten gibt, sind die Investitionen aufgrund knapper Kassen begrenzt. Die Instandhaltungsmaßnahmen für Sportstätten sind notwendig, da die aktuelle Situation als ausbaufähig beurteilt wird. Zudem merkt Meyer an, dass der Leistungssport im Landkreis rückläufig ist, was auch durch demografische Veränderungen bedingt ist.
Herausforderungen für Sportvereine
Die Herausforderung für Sportvereine ist nicht nur lokal zu spüren; auch deutschlandweit, wie der Vereinsreport 2024 von Sportplatzwelt zeigt, gibt es einen ernsten Rückgang des Ehrenamts, besonders unter der jüngeren Generation. Der Bericht betont, dass 77,3 % der Vereine den Rückgang der Bereitschaft zur Übernahme von Ehrenämtern als Hauptproblem ansehen. Zudem sehen 63,6 % der befragten Vereine terminliche Probleme und 59,1 % eine zu geringe Wertschätzung als weitere entscheidende Faktoren für diesen Rückgang.
Im Kontext des sich wandelnden Sportverhaltens zeigt sich eine Abkehr von traditionellen Vereinsstrukturen hin zu informalen, selbstorganisierten Sportangeboten. 69,6 % der befragten Vereine betrachten diesen Wandel als Chance, neue Zielgruppen zu erschließen und innovative Konzepte zu entwickeln. Um Kinder und Jugendliche zu mehr Bewegung zu motivieren, setzen 76,2 % der Vereine auf Kooperationen mit Kindergärten oder Schulen.
Ehrenamt im Wandel
Eine umfassende Umfrage unter 3.682 ehrenamtlich engagierten Personen aus Sportvereinen in Rheinland-Pfalz zeigt, dass die demografischen Veränderungen eine kritische Phase für viele Sportvereine einläuten. Die Befragten leisten im Durchschnitt 5,7 Stunden Vorstandsarbeit pro Woche und 74 % berichten von gestiegenen Anforderungen. Zeitmangel wird häufig als Grund genannt, weshalb mehr als die Hälfte der Befragten ans Aufhören denkt. Auch hier ist die Fähigkeit zur Nachfolge ein häufiges Thema, da knapp die Hälfte der Ehrenamtlichen befürchtet, dass sie keine Nachfolger finden können.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, empfehlen Experten gezielte Ansprache, Wertschätzung, Transparenz und Flexibilität für die Ehrenamtlichen. Meyer möchte in vier Jahren berichten können, dass die Mitgliederzahlen gewachsen sind und das Verständnis für die Bedeutung des Sports auf Landesebene gestiegen ist. Das neu gewählte Präsidium des Kreissportbundes, mit Stephan Meyer als Präsident sowie Christina Böhme und Markus Weise als Vizepräsidenten, ist entschlossen, diesem Ziel nachzugehen.
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Ort | Görlitz, Deutschland |
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