Kitas in Sachsen: Mehr Geld trotz sinkender Kinderzahlen!

Dresden, Deutschland - In Sachsen stehen die Kindertagesstätten (Kitas) aufgrund sinkender Geburtenzahlen und zunehmender finanzieller Belastungen vor Herausforderungen. Laut einem Bericht von Freie Presse bleibt der Personalschlüssel für Erzieherinnen und Erzieher unverändert, dennoch wird Personalabbau in den Einrichtungen als unvermeidbar angesehen. Trotz der geringeren Kinderzahlen in Krippe und Kindergarten verpflichtet sich die Stadt Mittweida, alle bestehenden Kitas zu erhalten.
Der sächsische Landtag hat einstimmig ein Moratorium beschlossen, das die finanziellen Mittel für Kitas im kommenden Jahr auf dem aktuellen Niveau von 920 Millionen Euro hält, wie der MDR berichtet. Dessen Ziel ist es, Entlassungen und die Abwanderung von Fachkräften zu vermeiden. Kultusminister Christian Piwarz (CDU) betont die Notwendigkeit, gut ausgebildetes Personal zu halten, insbesondere um den Abgang von Absolventen in westdeutsche Bundesländer zu verhindern.
Auswirkungen der steigenden Kosten
Die sächsischen Kitas sehen sich zunehmenden Kosten gegenüber, die sowohl Eltern als auch Kommunen betreffen. Laut einem Bericht von Sächsische.de liegt der aktuelle Gesamtbedarf an Vollzeitstellen in Kitas bei 30.635, wobei für das kommende Jahr 29.840 benötigt werden. Die finanziellen Ansprüche steigen, um den Personalbestand auf dem aktuellen Niveau zu halten, was fast 123 Millionen Euro kostet. Das Moratorium soll zwar Entlassungen und Schließungen verhindern, doch Kommunen kritisieren die damit verbundenen zusätzlichen Kosten.
Die Elternbeiträge für Kindergartenplätze sind seit 2019 gestiegen, von durchschnittlich 127,90 Euro auf 140,45 Euro im Jahr 2023. Für Krippenplätze erhöhten sich die Beiträge von 206,73 Euro auf 234,20 Euro. In Städten wie Leipzig, Dresden und Chemnitz müssen Eltern gar über 200 Euro zahlen, während einige Gemeinden Beiträge von über 300 Euro verlangen. Dies führt dazu, dass der Sächsische Städte- und Gemeindetag höhere Landeszuschüsse fordert, um die finanzielle Belastung auf die Gemeinschaft zu reduzieren.
Forderungen und Bedenken
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) äußert Bedenken über den Personalabbau und mögliche Schließungen von Kitas. In einer Kundgebung vor dem Landtag in Dresden unterstrich die GEW die Notwendigkeit einer jährlichen Anpassung der Kita-Pauschale sowie einer grundlegenden Reform der Finanzierung. Kritiker des Kita-Moratoriums, wie der Geschäftsführer des Sächsischen Städte- und Gemeindetages, Mischa Woitscheck, warnen, dass es die Kommunen im kommenden Jahr über 55 Millionen Euro kosten könnte, während der Freistaat einzig mit 14 Millionen Euro zur Seite springen würde.
Die Notwendigkeit, die Qualität der Betreuung in sächsischen Kitas aufrechtzuerhalten, steht also im Zentrum der Diskussion. Mit der fortschreitenden Entwicklung sind die Kitas gefordert, in einem schwierigen finanziellen Umfeld zu arbeiten, während gleichzeitig die Anforderungen an die Betreuung steigen müssen. Die kommenden Maßnahmen werden entscheidend sein, um die Herausforderungen und Bedarfe der Region erfolgreich zu meistern.
Details | |
---|---|
Ort | Dresden, Deutschland |
Quellen |