Dresdner Unternehmer gewinnt Gerichtsstreit und plant neuen Stollenverband!
Dresden, Deutschland - Der Dresdner Unternehmer Björn Mauersberger hat kürzlich vor dem Landgericht Leipzig einen bedeutenden rechtlichen Sieg errungen. Der Stollenschutzverband hatte ihn abgemahnt und ein Eilverfahren angestrengt, das mit einem Gegenstandswert von 80.000 Euro bewertet wurde. Anlass waren Formulierungen auf seiner Webseite weihnachtsstollen.de, die der Verband als markenrechtlich bedenklich einstuft. In der 133 Seiten starken Abmahnung beanstandete der Verband unter anderem Begriffe wie „echt“ und „original“ sowie die Bezeichnungen „Stollen aus Dresden“ und „Dresdner Weihnachtsstollen“. Dies gefährdete nicht nur Mauersbergers Geschäft, das seit 2023 die Stollen zweier regionaler Bäckereien vertreibt, sondern auch seine gesamte Unternehmensstruktur.
Das Gericht wies den Antrag des Stollenschutzverbandes am 28. Januar 2025 ab, da keine glaubhaften Tatbestände dargelegt wurden. Diese Entscheidung lässt jedoch die Frage offen, ob der Streit damit endgültig beigelegt ist, da der Verband möglicherweise in Berufung gehen könnte. Der Richter entschied nicht über die materielle Frage einer möglichen Markenverletzung, was die weitere Auseinandersetzung zwischen Mauersberger und dem Verband betrifft. Laut Mauersberger zeigt die Entscheidung des Gerichts, dass sein Unternehmen in der Lage ist, den geschützten Dresdner Stollen weiterhin zu verkaufen.
Gründung eines neuen Stollenverbands
Im Zuge dieses Rechtsstreits hat Mauersberger bereits Pläne zur Gründung eines eigenen Stollenverbands angekündigt. Dieser soll weniger bürokratische Hürden aufweisen und mit niedrigeren Gebühren operieren. Er lädt alle Dresdner Bäcker ein, sich diesem neuen Verband anzuschließen. Mauersberger möchte damit eine alternative Stimme im Markt etablieren, um die Interessen von Stollenproduzenten flexibler und effizienter zu vertreten.
Der bestehende Dresdner Stollenschutzverband, der seit 1991 die Interessen von Dresdner Stollenbäckern und Konditoren vertritt, verfolgt das Ziel, den Dresdner Christstollen als Marke und geografische Angabe zu schützen. Dazu wurde 2010 der Name „Dresden Christstollen“ beim Deutschen Patentamt registriert. Die verbandlichen Richtlinien sehen vor, dass nur Stollen, die in Dresden oder in einem klar definierten Umland produziert werden, als Dresdner Christstollen verkauft werden dürfen. Dies fördert sowohl die Qualität als auch die Tradition des Produktes, das in der Region tief verwurzelt ist.
Qualitätssicherung und Engagement der Stollen Association
Die Dresdner Stollen Association fördert die Marke durch verschiedene Veranstaltungen, wie das Dresdner Stollenfest und Ausstellungen, und führt jährlich Qualitätsprüfungen durch. Ein unabhängiger Rat testet die Stollen von über 120 traditionellen Bäckereien nach festgelegten Kriterien wie Textur, Geruch und Geschmack. Nur die Stollen, die die erforderlichen Punktzahlen erreichen, erhalten das goldene Stollensiegel als Zeichen für hohe Qualität.
Mit dieser kontinuierlichen Arbeit hat die Marke „Dresdner Christstollen“ 2021 den Titel „Marke des Jahrhunderts“ erhalten und die Stollen Association wurde mit dem „Markenpreis der Deutschen Standards“ ausgezeichnet. Der Streit zwischen Mauersberger und dem Stollenschutzverband könnte jetzt einen neuen Anstoß für eine Diskussion über die Zukunft der Stollenproduktion und -vermarktung in Dresden geben.
So bleibt abzuwarten, wie sich die Situation um den Dresdner Stollen weiter entwickeln wird und ob Mauersberger mit seiner Initiative die Unterstützung der lokalen Bäcker gewinnen kann.
Für weitere Informationen lesen Sie die Berichte von Tag24, Sächsische und die offizielle Dresdner Stollen Association.
Details | |
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Vorfall | Sonstiges |
Ursache | Abmahnung, Markenrechtsverletzungen |
Ort | Dresden, Deutschland |
Schaden in € | 80000 |
Quellen |