Geruchschaos in Niesky: Anwohner klagen über Molkerei-Qual!

Niesky, Deutschland - Die Anwohner von Niesky sind zunehmend besorgt über unangenehme Gerüche, die das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen. Angelika Starre, eine betroffene Anwohnerin, äußert sich besorgt über die Geruchsbelästigung, insbesondere während der warmen Monate. Berichte von anderen Anwohnern unterstützen ihre Erfahrungen und stellen fest, dass die Gerüche sowohl das Lüften als auch das Wäschewaschen in den betroffenen Straßen erschweren. Besonders in der Gerichtsstraße hat die Geruchsbelästigung zugenommen, berichtet Sven Kretschmar.

Doch die Problematik geht über die Molkerei hinaus. Lothar Noll hat festgestellt, dass auch die Kanalisation zu den Gerüchen beiträgt. Im Stadtrat von Niesky wurde diese Thematik bereits angesprochen. Eine Anzeige wurde bei der Unteren Immissionsschutzbehörde eingereicht, und eine Kontrolle am 10. März ergab zwar Geruchsbelästigungen, jedoch konnte keine eindeutige Ursache ermittelt werden.

Umgang mit der Geruchsbelästigung

Die betroffene Molkerei, die Teil der Fude + Serrahn Milchprodukte GmbH & Co. KG ist, hat angekündigt, Maßnahmen zur Reduktion der Gerüche zu ergreifen. Es gibt jedoch Zweifel an der tatsächlichen Umsetzung dieser Maßnahmen. Deshalb fordern Armin Menzel, ein CDU-Stadtrat, und Merten Menzel von der AfD einen Dialog zwischen der Molkerei, der Stadt und den Bürgern, um eine Lösung zu finden. Es wird sogar eine Einwohnerversammlung angeregt, um die Lage in der Gemeinde umfassend zu diskutieren.

Gleichzeitig steht die Molkerei Niesky vor einer bedeutenden Erweiterung ihrer Kapazitäten. Geplant ist, die Milchverarbeitung von über 240 Tonnen auf 360 Tonnen pro Tag zu erhöhen. Die Antragsunterlagen für diese Genehmigung liegen derzeit zur Einsichtnahme auf, und laut den Verantwortlichen werden keine relevanten Schadstoff- oder Geruchsemissionen erwartet. Dennoch äußern Tierschützer Bedenken gegenüber den geplanten baulichen Veränderungen, die unter anderem den Neubau einer Hofüberdachung und die Aufstellung von drei Milchtanks umfassen.

Finanzielle Perspektiven und Marktbedingungen

Die Molkerei, die seit 1889 in Niesky ansässig ist, hat trotz der Herausforderungen von gesunkenen Milchpreisen, bedingt durch den schwächelnden chinesischen Markt und das Russlandembargo, ein positives Jahresergebnis erzielt. Über 90 Mitarbeiter sind hier beschäftigt. Um die Probleme der städtischen Kläranlage zu beheben, soll ein Misch- und Ausgleichsbecken installiert werden, das elektronische Überwachung und eine Online-Datenübermittlung an die Stadtwerke Niesky ermöglicht.

Die Situation stellt die Gemeinde vor große Herausforderungen, sowohl in Bezug auf die Geruchsbelästigung als auch auf die angestrebte Kapazitätserhöhung der Molkerei. Während die Anwohner nach Lösungen suchen, bleibt unklar, wie die Verantwortlichen auf die Bedenken der Bürger reagieren werden. Weitere Informationen zu den Immissionen sind in einem Dokument der LAI zu finden.

Die faszinierende Geschichte der Molkerei, die einst als Friedrich Engelke GmbH begann und später Teil des Kombinats Milchwirtschaft Dresden war, verdeutlicht die langjährige Tradition des Unternehmens und die damit verbundenen Herausforderungen in der modernen Zeit.

Details
Vorfall Verschmutzung
Ursache Geruchsbelästigung
Ort Niesky, Deutschland
Quellen