Himmelsteiche verwandeln Vogtland in ein Amphibienparadies!

Ebmath, Deutschland - Im Vogtland wurde ein umfassendes Naturschutzprojekt erfolgreich umgesetzt: Der Forstbezirk Plauen hat vier Teiche bei Ebmath renaturiert. Dieses Vorhaben ist Teil eines größeren Naturschutzkonzepts, das von 2024 bis 2028 ausgelegt ist. Das Ziel der Renaturierung ist die Schaffung neuer Lebensräume für Amphibien, Libellen und diverses Pflanzenleben. Experten berichten, dass nach nur einem halben Jahr die Teiche kaum noch sichtbar sind, da die Natur die Überhand gewonnen hat. Die Ufer sind nun von übermannshohen Sträuchern, Birken und Fichten überwuchert und die früheren Wasserflächen verlandet sind. Dies zeigt, wie schnell sich die Natur in zurückgekehrten Lebensräumen regeneriert.
Wie National Geographic feststellt, haben kleinere Teiche das Potenzial, die Amphibienpopulationen nachhaltig zu stabilisieren. Ein Beispiel hierfür ist das Monitoringprogramm aus dem Aargau, das zwischen 1999 und 2019 über 400 neue Teiche schuf. Eine Studie von Ökologin Helen Moor ergab, dass nach Jahren des Bevölkerungsrückgangs zehn von zwölf untersuchten, teichbrütenden Amphibienarten landesweit zunehmen konnten. Diese positive Entwicklung wird auf die erhöhte Anzahl und Dichte der Teiche in der Nähe von Wäldern zurückgeführt, die für die Arten zur nachhaltigen Besiedelung essentielle Lebensräume darstellen.
Renaturierung als Schlüsselmaßnahme
Die Renaturierung von Teichen, wie sie im Vogtland erfolgt, stellt also einen Schlüssel zur Verbesserung des Lebensraums für Amphibien dar. Der BUND Naturschutz hebt hervor, dass die Erstellung von Amphibienfortpflanzungsgewässern eine enge Abstimmung zwischen Teichbewirtschaftern und den jeweiligen Amphibienarten erfordert. Jeder Teich hat individuelle Eigenschaften, weshalb Beratungen durch Fachkontakte wichtig sind. Förderprogramme bieten Unterstützung zur aktiven Mitgestaltung von Lebensräumen für Amphibien, häufig ohne zusätzliche Kosten für die Teichbewirtschafter.
Einige Gestaltungsmöglichkeiten sind besonders effektiv. Ruhezonen im Gewässer und ungestörte Uferbereiche können geschaffen werden. Überwasserpflanzen wie Rohrkolben und Schilf bieten Nahrung und Versteckmöglichkeiten. Auch die Pflege solcher Areale ist entscheidend, um einen optimalen Lebensraum zu erhalten.
Wichtige Maßnahmen für Amphibienschutz
Zusätzlich betont die Studie die Bedeutung einfacher Maßnahmen zur Unterstützung der Amphibienpopulation. Wasserzufuhr bei Wassermangel, das Verbot der Grabenräumung während der Larvenzeit und das richtige Timing beim Bespannen von abgelassenen Teichen sind essentielle Schritte. So sollten Teiche vor der Zuwanderung der Amphibien wieder bespannt werden. Die Unterscheidung zwischen Früh- und Spätlaichern ist ebenfalls wichtig, um die Fortpflanzung der Arten zu berücksichtigen.
Durch solche Maßnahmen kann man gewährleisten, dass die neu geschaffenen Lebensräume auch wirklich bewohnbar sind. Am Beispiel der im Vogtland renaturierten Teiche zeigt sich, wie wichtig es ist, die natürliche Entwicklung der Flora und Fauna zuzulassen, um ein ausgewogenes Ökosystem zu fördern und die Vielzahl an bedrohten Amphibienarten zu unterstützen.
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Ort | Ebmath, Deutschland |
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