Schlafstörungen und Opioide: Osnabrücker Studie bringt neue Erkenntnisse!

Osnabrück, Deutschland - Ein neues Forschungsprojekt des Instituts für Kognitionswissenschaft der Universität Osnabrück untersucht den Einfluss von Opioiden auf den Schlaf bei Patienten mit Restless-Legs-Syndrom (RLS). Das Projekt, das unter der Leitung von PD Dr. med. Cornelius Bachmann, einem Experten für Schlafstörungen und RLS, durchgeführt wird, erstreckt sich über zwei Jahre. Es wird in Zusammenarbeit mit Kognitionswissenschaftler Prof. Dr. Gordon Pipa durchgeführt und fokussiert auf nächtliche Atmungsparameter bei RLS-Patienten. Bisher wurde dieses Thema kaum wissenschaftlich behandelt, obwohl es bereits bekannte Zusammenhänge zwischen nächtlichen Atmungsbeeinträchtigungen und der Einnahme von Opioiden in der Schmerztherapie gibt.
Das RLS ist eine neurologische Störung, die etwa 5% bis 10% der Bevölkerung betrifft und von einem intensiven Drang, die Beine zu bewegen, sowie unangenehmen Empfindungen in Ruhephasen oder während der Nacht geprägt ist. Für etwa 2% bis 5% der Betroffenen ist eine dauerhafte medikamentöse Behandlung erforderlich. Opioide sind häufig die Therapie der Wahl, wenn Patienten nicht auf andere Medikamente, wie solche gegen Parkinson oder Epilepsie, ansprechen.
Opioide und ihre Wirkungsweise
Die Verwendung von Opioiden bei RLS hat in der wissenschaftlichen Gemeinschaft an Interesse gewonnen. Laut einer Studie, die auf PubMed veröffentlicht wurde, können Opioid-Rezeptor-Agonisten die Symptome von RLS lindern und die Schlafqualität verbessern. Der genaue Wirkmechanismus ist jedoch noch nicht vollständig verstanden. Es wurde festgestellt, dass Morphin und sein partieller Antagonist Naloxon über AMPA-Rezeptoren wirken und dendritische Spines aktivieren.
Eine klinische Studie, die im Rahmen des Cochrane Berichts untersucht wurde, hat gezeigt, dass eine Kombination von Oxycodon und Naloxon gegenüber Placebo eine signifikante Verbesserung der RLS-Symptome nach 12 Wochen bietet. 42% der Teilnehmer berichteten von einer erheblichen Minderung ihrer Symptome, obwohl es Bedenken hinsichtlich der hohen Abbruchrate und der unerwünschten Ereignisse gab, die meist gastrointestinaler Natur waren.
Langfristige Perspektiven und lokale Auswirkungen
Die langfristige Kooperation zwischen PD Dr. Bachmann, dem Therapiezentrum SomnoDiagnostics und dem Institut für Kognitionswissenschaft könnte nicht nur für die Schmerztherapie wichtige Erkenntnisse liefern, sondern auch der medizinischen Ausbildung einen boost geben. Studierende haben die Möglichkeit, an klinisch relevanten und wissenschaftlichen Fragestellungen zu arbeiten. Diese Initiative stärkt den medizinischen Standort Osnabrück und könnte die internationale Reputation des Instituts für Kognitionswissenschaft weiter fördern.
Details | |
---|---|
Ort | Osnabrück, Deutschland |
Quellen |