Bahnhöfe in Deutschland sollen attraktiver werden

Die Bundesregierung will in den kommenden Jahren zahlreiche Bahnhöfe in Deutschland attraktiver machen. „Die Fahrgäste wollen moderne, saubere und barrierefreie Bahnhöfe“, sagte Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) am Donnerstag (25. Februar) in Berlin.
Dies lädt Sie ein, in den Zug umzusteigen. Ziel ist es, Reisende sichtbar und greifbar zu machen. Es besteht Handlungsbedarf, dies kommt nicht in Frage.
Barrierefreie Renovierung an über 160 Stationen
Insbesondere geht es um ein „Stationskonzept plus“. Die Umsetzung ist bis 2026 geplant. An 111 kleineren Bahnhöfen und rund 50 mittelgroßen Bahnhöfen ist ein barrierefreier Umbau geplant, beispielsweise durch die Finanzierung von Rampen oder Aufzügen oder durch die Bereitstellung besserer Informationen für Reisende. Bei mittelgroßen Bahnhöfen stellen die Bundesländer Mittel zur Verfügung.
Darüber hinaus sollen laut Ministerium 40 kleine und mittelgroße Empfangsgebäude in Bahnhöfen modernisiert werden, um den Aufenthalt für die Kunden angenehmer zu gestalten. Die Eisenbahn stellt auch dafür Mittel bereit. So sind beispielsweise neu gestaltete Wartebereiche sowie energetisch erneuerte Dächer und Fassaden geplant. Zu diesen Bahnhöfen mit bis zu 50.000 Reisenden pro Tag gehören beispielsweise die Hauptbahnhöfe in Tübingen, Ulm, Augsburg, Kassel, Krefeld, Neuss, Wanne-Eickel, Zwickau und Kiel.
Um das Handwerk in der Corona-Krise zu stärken, wurde bereits 2020 ein Bahnhofsprogramm gestartet, das fortgesetzt wird. Dies beinhaltet kleinere Maßnahmen wie neue Bänke oder Böden.
Umsetzung des „1000 Stationen Programms“
Neben anderen geplanten Maßnahmen sprach Scheuer von Gesamtinvestitionen von mehr als fünf Milliarden Euro in mehr als 3.000 Bahnhöfe. Das Ministerium geht damit über das im Koalitionsvertrag vereinbarte „1000-Stationen-Programm“ hinaus.
Die Deutsche Bahn verfügt nach Angaben des Unternehmens über rund 5.700 Bahnhöfe in ganz Deutschland, von denen sie rund 700 Bahnhofsgebäude betreibt. Nach Angaben der Eisenbahn wurden im vergangenen Jahr weit über 600 Bahnhöfe modernisiert. Darüber hinaus verbessert die Deutsche Bahn kontinuierlich die Informationen, die sie Reisenden zur Verfügung stellt, und setzt auf neue Konzepte und besseren Service.
Teilen Sie zwischen Stadt und Land
Der Verband Allianz pro Schiene und die Grünen sehen in kleinen Bahnhöfen einen großen Handlungsbedarf. Der Geschäftsführer der Allianz, Dirk Flege, sagte, es gebe eine große Lücke zwischen kleinen Bahnhöfen im Land und den meist gut ausgestatteten Bahnhöfen in den großen Städten. „Die meisten kleinen Bahnhöfe befinden sich aus Kundensicht in einem unbefriedigenden Zustand“, sagte Flege. „Manchmal präsentieren sie sich sogar in einem traurigen Geisteszustand und scheinen völlig vernachlässigt zu sein.“ Die Schiene muss zurück ins Flugzeug. „Dazu gehört auch ein exzellenter Service vor und nach der Reise.“
Der grüne Verkehrspolitiker Matthias Gastel sagte: „Bahnhöfe müssen wieder die Visitenkarten von Städten und Gemeinden und das Aushängeschild eines attraktiven Schienensystems werden.“
Im Koalitionsvertrag haben die Union und die SPD vereinbart, die Zahl der Bahnkunden bis 2030 zu verdoppeln. Die Eisenbahn spielt eine wichtige Rolle im Klimaschutzprogramm der Bundesregierung.
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dpa
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