EU-Vertrag mit Astrazeneca veröffentlicht - wichtige Passagen verdunkelt, Download als PDF möglich

Brüssel. Im Impfstoffstreit hat die EU-Kommission am Freitag ihre Rahmenvereinbarung mit dem Pharmaunternehmen Astrazeneca veröffentlicht. Wichtige Passagen des Dokuments vom August 2020 wurden jedoch in Bezug auf Geschäftsgeheimnisse verdunkelt. Dies schließt auch die für das erste Quartal geplanten Liefermengen ein, über die seit Tagen heftig gestritten wird.
Die EU-Kommission begrüßte die Bereitschaft des Unternehmens, transparenter zu sein. Dies ist wichtig, um das Vertrauen der Europäer zu stärken und sicherzustellen, dass sie sich auf die Wirksamkeit und Sicherheit von Koronaimpfstoffen in der EU verlassen können. Die Kommission hofft, alle Verträge mit Impfstoffherstellern veröffentlichen zu können.
Astrazeneca gab vor einer Woche bekannt, dass die EU nach der erwarteten Genehmigung im ersten Quartal nur einen kleinen Teil des bestellten Betrags erhalten sollte. Als Grund wurden Produktionsprobleme angeführt. Die EU-Kommission fordert das Unternehmen auf, die Kürzung zurückzuziehen. Der Vertrag kann hier als PDF-Datei heruntergeladen werden.
EMA entscheidet sich für den Covid-Impfstoff von Astrazeneca
Die Zulassung des Astrazeneca-Impfstoffs steht unmittelbar bevor. Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) wird am Freitag eine vorläufige Entscheidung über die Zulassung des Wirkstoffs des schwedisch-britischen Pharmaunternehmens treffen. Die Empfehlung für eine bedingte Genehmigung für das Inverkehrbringen gilt als sicher. Es wird jedoch erwartet, dass die Experten den Impfstoff zunächst nur Personen bis 65 Jahre empfehlen.
Video
Spahn: „Die Zahlen sind ermutigend“
Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Bundesländer wollen am Montag über Impfprobleme sprechen. © Reuters
Die EU-Kommission hat die Genehmigung noch nicht genehmigt. Das ist aber eine Frage der Form. Bisher wurden in der EU nur die Vorbereitungen von Biontech / Pfizer und Moderna zugelassen. Es ist noch unklar, wie viele Impfstoffdosen Astrazeneca abgeben kann. Im Streit mit der EU-Kommission führt das Unternehmen Produktionsprobleme an. Das Präparat wird seit Januar in Großbritannien verwendet.
Die Ständige Impfkommission empfiehlt die Verwendung des Impfstoffs nur für Personen im Alter von 18 bis 64 Jahren, wie das Bundesgesundheitsministerium angekündigt hat. Die Daten zur Wirksamkeit bei älteren Menschen reichten für eine umfassende Zulassung noch nicht aus.
Details | |
---|---|
Quellen |