Gericht: Ex-Wirecard-Chef Braun bleibt in Haft

München. Ex-Wirecard-Chef Markus Braun muss in Haft bleiben. Das Münchner Oberlandesgericht entschied, dass die Haftstrafe „fortgesetzt“ wurde, bestätigte Gerichtssprecher Florian Gliwitzky am Freitag.
Das Handelsblatt hatte zuvor darüber berichtet. „Die Frage ist: Gibt es Gründe für eine Inhaftierung und rechtfertigt der dringende Verdacht eine Untersuchungshaft?“ Er sagte. Es musste eine Handlung von einem bestimmten Gewicht sein, um die Inhaftierung zu rechtfertigen.
Die Staatsanwaltschaft in München I beschuldigt den ehemaligen Wirecard-Chef Braun und andere Verdächtige des organisierten Bandenbetrugs. Sie sollen Banken und Investoren mit gefälschten Bilanzzahlen über drei Milliarden Euro ausgetrickst haben. Selbst ein mutmaßlicher Komplize von Brauns muss nach der Entscheidung des OLG in Haft bleiben, wie Gliwitzky sagte.
Das Gericht entscheidet alle drei Monate
In Zukunft muss das Gericht alle drei Monate entscheiden, ob die Haftgründe noch bestehen oder ob Braun aus der Untersuchungshaft entlassen werden kann. Der nächste Testtermin ist daher der 25. Mai 2021.
Wirecard aus Aschheim bei München galt jahrelang als aufstrebendes Fintech-Unternehmen und ist inzwischen sogar zum Dax aufgestiegen. Nach Ermittlungen der Münchner Staatsanwaltschaft hat Wirecard jedoch seit 2015 falsche Gewinne in Milliardenhöhe ausgewiesen, ohne dass die Aufsichtsbehörden und Wirtschaftsprüfer etwas bemerkt haben. In diesem Zusammenhang gab es auch Vorwürfe der Geldwäsche. Wirecard hat nun Insolvenz angemeldet.
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